Seit der Einschulung der eigenen Tochter 1973 setzte sich Gminder für die FES ein und war schließlich Mitunterzeichner der Gründungsurkunde. 2002 wurde er Vorsitzender des Trägervereins und des Verwaltungsrats. Seine Amtszeit umfasst die gesamte Entwicklung der Schule vom Beginn im damaligen evangelischen Gemeindehaus in Betzingen, der Unterbringung in provisorischen Räumlichkeiten bis zur Grundsteinlegung und Weiterentwicklung am Fuß der Achalm. Heute besteht die FES aus Grundschule sowie Werkreal- und Realschule und hat in Dußlingen eine Zweigstelle. »Ohne Siegfried Gminder wäre die Schule heute nicht das, was sie ist«, so der ehemalige Schulleiter Martin Kuhn in seiner Laudatio.
»Sie haben hier zu den Pionieren gehört und von Anfang an Verantwortung übernommen«, so Oberbürgermeister Thomas Keck. Der »atemberaubende Erfolg« der FES als größter Reutlinger Schule sei fest mit dem Engagement vieler Ehrenamtlicher verbunden. Gminder habe sich aber auch seit 2006 beim Förderkreis des historischen Friedhofs Unter den Linden eingesetzt, seit zwölf Jahren als Vorsitzender, und entscheidende Impulse als Vorstandsmitglied des Knabenchors »Capella Vocalis« gesetzt. Für seine Verdienste zeichnete Keck, das erste Mal als OB in Reutlingen, Gminder mit dem Bundesverdienstkreuz aus.
Prof. Dr. Wolfgang Stock, Generalsekretär des Verbands Evangelischer Bekenntnisschulen, erinnerte an die schwierigen Zeiten der Schulgründung. Fast überall seien konfessionelle Schulen abgeschafft worden, doch Gminder habe auf christlicher Basis Neues schaffen wollen. »Heute gehen 40 000 Kinder in ganz Deutschland auf evangelische Schulen, die auf Euer Fundament aufgebaut haben.«
Auch Johannes Eißler, stellvertretender Synodalpräsident der Evangelischen Landeskirche, würdigte Gminders Tatkraft und soziales Engagement.
Harald Klingler ist Gminders Amtsnachfolger. 1950 in Konstanz geboren, absolvierte er ein Theologiestudium in Tübingen und Göttingen, wurde Pfarrer, engagierte sich stark in der Jugendarbeit und war von 1998 bis zum Ruhestand als Dekan in Bad Urach. Klingler ist verheiratet, hat vier Kinder und zehn Enkelkinder und lebt in Renningsen. Seit Jahren gehört er bereits zum Verwaltungsrat der FES. (GEA)