STUTTGART/REUTLINGEN. Nachdem ein Einigungsgespräch im Frühjahr nichts gebracht hatte, trafen sich die Beteiligten gestern vor dem Kirchengericht in Stuttgart. Nicht zum letzten Mal: Richter Ernst Amann-Schindler sieht weiteren Beratungsbedarf und vertagte die Sitzung.
Die Sache wird vertagt. Wann die nächste Verhandlung ist, bleibt offen. Dass gestern überhaupt verhandelt wurde, sei ihrem Beharren zu verdanken, sagen die Mitarbeiter. Immer wieder war die Verhandlung verschoben worden, zuletzt stand ein Termin im Oktober im Raum. Weil sich die neuen Strukturen bis dahin längst verfestigt hätten, drängten die Mitarbeiter auf einen früheren Termin.
Öffentlich ist die Sache seit Februar. Die Vertreter der Bruderhaus-Mitarbeiter hatten einen Offenen Brief an den Vorstand geschrieben, in dem sie das Leitbild der Einrichtung in Gefahr sahen. Der Vorstandsvorsitzende Lothar Bauer erwiderte, es sei das »Königsrecht« des Vorstandes, die Organisation so zu verändern, dass sie zukunftsfähig bleibe.
Es sei guter Brauch, »die Dinge im Dialog zu regeln«, sagt Christian Lawan nach der Sitzung. Mitberatung sei ein kerndiakonisches Element. So sieht es auch AGMAV-Vorsitzender Uli Maier, der die Verhandlung als Zuhörer verfolgte. Hier werde die Unternehmenskultur verrechtlicht. (GEA)