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Brief an Karl Lauterbach: »Viel Zuspruch« für Chef der Reutlinger Altenhilfe

Timo Vollmer, Geschäftsführer der RAH.
Timo Vollmer, Geschäftsführer der RAH. Foto: privat
Timo Vollmer, Geschäftsführer der RAH.
Foto: privat

REUTLINGEN. Timo Vollmer ist Geschäftsführer der Reutlinger Altenhilfe (RAH). Vor rund zwei Wochen hat er einen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geschrieben, in dem er die Maskenpflicht für Bewohner in Gemeinschaftsräumen scharf kritisiert.

GEA: Das Land hat die Maskenpflicht in Heimen am Freitag gekippt. Sind Sie nun zufrieden?

Timo Vollmer: Anfangs war ich freudig erfüllt und dachte: Endlich herrscht Klarheit, eine saubere Lösung. Aber so schön ist es eben doch nicht. Das Land hat die ganze Verantwortung auf die Träger abgewälzt. Es bleibt dabei: Wenn was passiert, müssen sich die Träger verantworten. Wenn ein Heim auf die Maskenpflicht verzichten will, müssen theoretisch wieder Sachen wie der Sicherheitsabstand eingehalten werden. Das Infektionsschutzgesetz war in der gesamten Corona-Zeit leider noch nie so überreguliert wie jetzt.

Hat Ihnen Karl Lauterbach schon geantwortet?

Vollmer: Leider noch nicht. Aber ich gehe davon aus, dass da noch eine Antwort kommt.

Während der ganzen Corona-Zeit haben Sie Maßnahmen in Heimen oft schärfer kritisiert, als andere Heimträger. Gab es dafür Kritik oder eher Lob?

Vollmer: Der Umstand, dass man Maßnahmen kritisiert, ist aus meiner Sicht unsere Aufgabe. Weil wir als Träger in der Altenhilfe für die Bewohner verantwortlich sind und für die Mitarbeiter. Allein vor diesem Hintergrund müssen wir ja etwas sagen, wenn Maßnahmen völlig unnötig Aufwände schaffen, aber keinen weiteren Einfluss auf den Infektionsschutz haben. Und das haben wir oft. Ich hab viel Zuspruch erhalten für den Brief an Karl Lauterbach. Das treibt einfach viele Menschen um. Leider scheint die Politik die fachliche Expertise in der Altenhilfe nicht anzuerkennen. (GEA)