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Aktuell Verkehr

Bürgerinitiative: Dietwegtrasse ist nicht notwendig

BI »Keine Dietwegtrasse« hat zum Faktencheck ins Haus der Begegnung geladen.

Die rote Linie markiert die Trassenführung laut Bundesverkehrswegeplan.  GRAFIK: RP/BEARBEITUNG: BEZ
Die rote Linie markiert die Trassenführung laut Bundesverkehrswegeplan. GRAFIK: RP/BEARBEITUNG: BEZ
Die rote Linie markiert die Trassenführung laut Bundesverkehrswegeplan. GRAFIK: RP/BEARBEITUNG: BEZ

REUTLINGEN. »Das Regierungspräsidium Tübingen plant die Ortsumgehung Reutlingen im Zuge der B 464 als notwendige Netzergänzung zum Scheibengipfeltunnel.« Mit dieser Aussage – unter anderem nachzulesen auf der Internetseite des Tübinger Regierungspräsidiums – wollen sich die Gegner des Straßenprojekts, das im Volksmund weiter unter dem alten Namen »Dietwegtrasse« firmiert, nicht abfinden.

Die Trasse soll den Lückenschluss zwischen dem Nordportal des Scheibengipfeltunnels und der B 464 bei der Rommelsbacher Straße schaffen. Doch ist sie wirklich nötig? Oder nur unnötiger Flächenverbrauch, eine Belastung für Umwelt, Natur und die betroffenen Anwohner? Schafft sie gar mehr Verkehr?

Am Mittwochabend hat die Bürgerinitiative »Keine Dietwegtrasse« zum »Faktencheck« geladen, um diesen Fragen nachzugehen. Über 120 Interessierte sorgten für dicke Luft im rappelvollen Veranstaltungssaal im Haus der Begegnung. Unter den Gästen viele Gemeinderäte, die sich in der kommenden Zeit an diesem Politikum abarbeiten dürfen.

BI-Mitglied Dr. Stefan Oberhoff hat sich tief ins Thema eingearbeitet. Auch wenn die Faktenlage dünn ist. Der Physiker hat unter anderem das Dossier zur Trasse im Bundesverkehrswegeplan durchgeackert und viele Ungereimtheiten gefunden.

Die Befürchtungen der BI – mehr Verkehr, mehr Lärm, schlechtere Luft im Nordraum sieht er nicht zerstreut, im Gegenteil.

Eine zentrale Frage steht im Raum, seit das Vorhaben überraschend für die meisten im »vordringlichen Bedarf« des Bundesverkehrswegeplans auftauchte. Wie kommt es zum sagenhaften Nutzen-Kosten-Index von größer als zehn? Oberhoff hat keine Antwort darauf gefunden. Das stärkt das Misstrauen der BI.

Thomas Poreski hat mit den Mitteln eines Landtagsabgeordneten versucht, Licht ins Dunkle zu bringen. Erfolglos auch er. Poreski brachte einmal mehr eine Alternative für den Neubau ins Spiel, den Ausbau der B 312.

Abschließend zeigte Sabine Winkler Ausschnitte aus ihrem Film »Kein schöner Land«, in dem das Straßenbauprojekt ebenfalls als unnötiger Flächenfraß gegeißelt wird. Zwischendrin gab es rege Diskussionen mit dem Publikum. (GEA)