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Auftragsbücher der Stukkateure in Reutlingen und der Region sind gut gefüllt

Mitgliederversammlung der Stuckateur-Innung Reutlingen zeigt: Die Hauseigentümer investieren noch mehr in die Dämmung.

Die seit 2009 begonnene positive Entwicklung in der Baubranche setzt sich weiter fort. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv
Die Stukkateure profitieren von der positiven Entwicklung der Baubranche. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv
Die Stukkateure profitieren von der positiven Entwicklung der Baubranche. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv

REUTLINGEN/LICHTENSTEIN. Die Stuckateure in der Region profitieren von der guten Baukonjunktur. Die Auftragsbücher der Betriebe sind gut gefüllt. Dies gilt, so Innungsobermeister Stephan Ebinger (Pfullingen) sowohl im Neubau als auch in der Sanierung. Die Branche ist sich vergleichsweise sicher, dass diese Entwicklung mittel- und langfristig anhalten wird. Durch das neue Gebäude- und Energiegesetz sind Hauseigentümer aufgefordert noch mehr in die Dämmung der Gebäude zu investieren, wovon auch die Stuckateure wiederum profitieren.

Angesichts dieser Situation war die Stimmung bei der Mitgliederversammlung der Innung im Honauer Forellenhof Rößle gut. Die Stuckateure hatten und haben weniger Probleme mit den Lieferketten für ihre Materialien als andere Branchen. Nichtsdestotrotz gab es auch hier in der jüngsten Zeit Verzögerungen und auch starke Preisanstiege etwa bei Trockenbaumaterialien oder Dämmungen. Die Branche erwartet aber keine weitere Verschlimmerung der Situation. Obermeister Ebinger habe trotzdem einige kritische Bemerkungen gemacht, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreishandwerkerschaft.

Trotz sprudelnder Steuereinnahmen würden sich die Infrastrukturendefizite weiter erhöhen und es seien keine nachhaltigen Fortschritte bei der Digitalisierung erfolgt. Er bemängelte auch die mangelhafte Ausstattung der Schulen in puncto Digitalisierung.Viel Zeit widmeten sich die Stuckateure dem Thema Berufsnachwuchs. Die Branche leidet seit Jahren unter dem Fachkräftemangel. In der Gesellschaft herrsche noch ein völlig falsches Bild von der Tätigkeit des Stuckateurs. Dem deutschen Nationalteam der Stuckateure, einer bundesweiteren Initiative des Stuckateurhandwerks zur Förderung der besten Nachwuchskräfte, sind mittlerweile mit Marc Ebinger (Pfullingen) und Jochen Hummel (Engstingen) zwei Junggesellen der Reutlinger Innung vertreten. Mit Peter Salzer, Kusterdingen, hat sich ein weiterer Auszubildender der Reutlinger Innung als Lehrling des Monats der Handwerkskammer Reutlingen besonders hervorgetan.

Der Geschäftsführer der Reutlinger Kreishandwerkerschaft Ewald Heinzelmann forderte die Betriebe auf, individuell mehr für den Berufsnachwuchs zu werben und auf die Tätigkeiten des Stuckateurs sowie die Berufsperspektiven für junge Jugendliche hinzuweisen. Die Werbung müsse sowohl Eltern als auch die Jugendlichen selber erreichen, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.

Informiert haben sich die Betriebe in der Versammlung auch über die Details des neuen Gebäudeenergiegesetzes, das seit dem 1. November 2020 gilt. Dieses Gesetz stellt Mindestanforderungen sowohl für Alt- und Neubau und unter anderem auch für die Dämmung von Fassaden von Gebäuden. (khs)