KREIS REUTLINGEN. Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin stabil. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen lag im April wie schon im Vormonat bei 3,0 Prozent. Insgesamt waren somit im April 8 803 Männer und Frauen arbeitslos, das sind 52 weniger als im März. Landesweit sank die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte, sie liegt jetzt bei 3,3 Prozent.
Vor allem über den Rückgang bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen freut sich Gunnar Schwab, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen. »Im Vergleich zum Vormonat haben wir in der Region 2,6 Prozent weniger Langzeitarbeitslose und sogar 23,8 Prozent weniger als im April 2021. Von der guten Arbeitsmarktlage profitieren jetzt auch diejenigen, die schon längere Zeit auf Arbeitsuche sind.« Die Entwicklung fällt hier etwas günstiger aus als im Landesdurchschnitt. In Baden-Württemberg insgesamt liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen »nur« um 15,8 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Der Krieg in der Ukraine hat am regionalen Arbeitsmarkt bislang noch keine tieferen Spuren hinterlassen. Die Anzahl der Geflüchteten, die sich bislang bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben, ist noch vergleichsweise gering.
Hilfen für Geflüchtete
Zum 1. Juni gibt es eine rechtliche Änderung: Geflüchtete aus der Ukraine erhalten dann Hilfen aus einer Hand durch die Jobcenter, zum Beispiel beim Zugang zu Integrations- und Sprachkur-sen, bei der Organisation von Kinderbetreuung und der Integration in den Arbeitsmarkt.
»Unser Ziel ist es vor allem, die Geflüchteten bei der Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse und -erfahrungen zu unterstützen und die Ukrainerinnen und Ukrainer bildungsadäquat in den deutschen Arbeitsmarkt einmünden zu lassen«, so Schwab.
Im April wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 1 290 Arbeitsstellen neu gemeldet, das sind 18,2 Prozent mehr als im Vormonat. Damit hatten die Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler insgesamt 4 410 Stellenangebote im Bestand und damit beachtliche 72,1 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. »Damit befinden wir uns deutlich über dem Vor-Corona-Niveau, der Arbeitsmarkt zeigt sich im Frühjahr 2022 sehr aufnahmefähig«, so Schwab. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe und in der Zeitarbeit besteht verstärkt Personalbedarf, fast die Hälfte aller neu gemeldeten Stellenangebote kommt aus diesen beiden Bereichen.
Im Landkreis Reutlingen waren im April insgesamt 5 497 Menschen (-24 Prozent gegenüber Vorjahr) arbeitslos gemeldet, davon 2 319 (-31,6 Prozent gegenüber Vorjahr) bei der Agentur für Arbeit und 3 178 (-17,4 Prozent gegenüber Vorjahr) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen.
Im Landkreis Tübingen waren im April 3 306 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (-21,6 Prozent gegenüber Vorjahr). Davon wurden 1 620 von der Arbeitsagentur betreut (-25,6 Prozent gegenüber Vorjahr) und 1 686 (-17,4 Prozent gegenüber Vorjahr) vom Jobcenter Landkreis Tübingen.
Arbeitsmarkt der Geschäftsstellen
Die Arbeitslosenquote für den Gesamtbezirk der Agentur lag im April bei 3,0 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent). Die Quoten im Einzelnen (Vorjahreswert jeweils in Klammern): Landkreis Reutlingen 3,3 Prozent (4,4 Prozent), Landkreis Tübingen 2,6 Prozent (3,3 Prozent), Hauptagentur Reutlingen 3,5 Prozent (4,6 Prozent), Geschäftsstelle Münsingen 2,5 Prozent (3,2 Prozent) und Bad Urach 2,8 Prozent (3,9 Prozent). (a)