Logo
Aktuell RANDNOTIZ

April!!! April!!!!!

Eine Uraufführung der jüngsten Komposition von Reutlingens avantgardistischem Ausnahme-Talent Tobias Maria Müller? Gesuchte Laubbläser? Und ein Soundcheck bei der Württembergischen Philharmonie? Das klingt – beileibe nicht nur in den Ohren kenntnisreicher Klassikliebhaber – eigentümlich. Und ist es auch.

Ein Laubbläser in Aktion.  FOTO: ARCHIV
Ein Laubbläser in Aktion. Foto: Deutsche Presse Agentur
Ein Laubbläser in Aktion.
Foto: Deutsche Presse Agentur

 Denn die in unserer Montagsausgabe abgedruckte Story über die Gründung einer nervenzerfetzenden Krachmacher-Combo für die Uraufführung des fiktiven Werks »November Blues« war nicht mehr und nicht weniger als ein lupenreiner Aprilscherz.

Innerhalb der GEA-Leserschaft hat er für Amüsement gesorgt, wie neben diversen Facebook-Einträgen auch Mails und Anrufe belegen, die die Lokalredaktion am 1. April erreichten. Sie alle kündeten von erhöhter Heiterkeit; nicht aber von Irritation: Auf den Leim gegangen ist der GEA-Aprilverlade diesmal nämlich niemand.

Stattdessen hat sie der Fantasie Flügel verliehen. Etwa der eines Rommelsbachers, der sich jetzt an einem kompositorischen Erstlingswerk, einer »Rasenmäher-Rhapsodie«, versuchen möchte und von sich behauptet »das Gras wachsen zu hören«. Spannend auch der Vorschlag einer Münsingerin, die der »Föhn-Stimmung am Bodensee ein musikalisches Denkmal« zu setzen gedenkt – »natürlich auf Basis haushaltsüblicher Haartrockner«. Oder wie wär’s mit dem von wieder einem anderen Leser angeregten »Frühjahrsputz-Staubsauger-Swing«?

Nicht zu vergessen jener freundlich grüßende Herr, der einen »originalen Laubbläser barocker Bauart ›soffiatori di folgliame‹ aus der Meisterwerkstatt von Friedemann Nepomuk Stihl (Baujahr etwa 1712)« sein Eigen nennt. Gerne, schreibt er, würde er damit das WPR-Projektorchester unterstützen, allein: »Mein soffiatori ist in barocker ›Werckmeister III-Stimmung‹ und könnte im Zusammenklang mit neuzeitlich temperiert gestimmten Laubbläsern« problematisch sein. In der Tat: Das könnte den Hörgenuss trüben und für Missstimmung sorgen. Weshalb der GEA selbstverständlich bei der WPR nachhaken wird. Aus Termingründen allerdings frühestens nächstes Jahr: am 1. April 2020.