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Aktuell Sondelfingen

Aller guten »Schenke« sind drei

Mike Schenk soll Bezirksbürgermeister in Sondelfingen werden. Es könnte der dritte Schenk in der Geschichte werden, die aber weder verwandt noch verschwägert sind.

Sie bestimmen in den nächsten fünf Jahren die politischen Geschicke Sondelfingens (von links): Nicole Körner, Eva Meinhardt-Müll
Sie bestimmen in den nächsten fünf Jahren die politischen Geschicke Sondelfingens (von links): Nicole Körner, Eva Meinhardt-Müller, Andreas Vogelwaid, Mike Schenk, Christoph Lang, Manfred Besch, Regine Vohrer, Gerd Gaißer, Erna Hummel, Katharina Ziegler und Matthias Wais. FOTO: SCHÄLE-SCHMITT
Sie bestimmen in den nächsten fünf Jahren die politischen Geschicke Sondelfingens (von links): Nicole Körner, Eva Meinhardt-Müller, Andreas Vogelwaid, Mike Schenk, Christoph Lang, Manfred Besch, Regine Vohrer, Gerd Gaißer, Erna Hummel, Katharina Ziegler und Matthias Wais. FOTO: SCHÄLE-SCHMITT

REUTLINGEN-SONDELFINGEN. Ungewöhnlich in vielerlei Hinsicht war die jüngste Sitzung des Sondelfinger Bezirksgemeinderats, angefangen damit, dass sie als Doppelsitzung angelegt war; an die letzte des alten Gremiums schloss sich die konstituierende Sitzung des neuen Rates an. Ungewöhnliche Gegenstände zierten den Sitzungssaal: ein funkelnder Pokal – den hatte die Damenmannschaft der aLSo (aktive Liste Sondelfingen) unlängst beim Vereinspokalschießen des Schützenvereins errungen –, Blumensträuße, Wein- und Sektflaschen, Geschenkpäckchen aller Art, die im Lauf des Abends ausgetauscht werden sollten, letztlich gar ein lebensgroßer Obstbaum.

Abschiedspräsente

Ungewöhnlich dicht gefüllt waren die Zuhörerreihen: mit neu gewählten, noch nicht verpflichteten Ratsmitgliedern, Familienangehörigen, den Mitarbeiterinnen des Bezirksamts und etlichen Bürgern, die der »Zeitenwende« in der Sondelfinger Kommunalpolitik live beiwohnen wollten. Denn mit Paul Veith, Alexander Radecki und Roland List wurden nicht nur drei Räte verabschiedet, die dem Gremium fünf Wahlperioden lang angehört hatten, sondern mit Werner Schenk auch der Bezirksbürgermeister, nach zwanzig Jahren im Amt und dreißig Jahren Ratszugehörigkeit (der GEA berichtete).

Und so verlief die Sitzung teilweise ungewöhnlich emotional, etwa als Schenk sich bei seiner Familie und seinen »Mädels« vom Bezirksamt, Christina Schäfer, Susanne Eibner und Claudia Eberle, bedankte. Oder als Gerd Gaißer eine gereimte Ode auf den scheidenden Schultes und seine Amtszeit vortrug. Oder als der nur noch bis Ende Juli – bis zur Wahl seines Nachfolgers durch den Reutlinger Gemeinderat – amtierende Schenk sein Abschiedspräsent entgegennahm: ein Leinenkissen, das in Gemeinschaftsarbeit von sämtlichen »alten« Räten und den Bezirksamtsdamen mit dem Sondelfinger Wappen bestickt worden war. »Es soll dir in deinem Lehnstuhl Halt und Stütze sein«, merkte Eva Meinhardt-Müller augenzwinkernd an.

Im zweiten Teil des Abends wurden die wiedergewählten Ortschaftsräte sowie die vier neuen Rätinnen Erna Hummel, Nicole Körner, Regine Vohrer und Katharina Ziegler feierlich verpflichtet. Einmütig wurde Stimmenkönig Mike Schenk dem städtischen Rat als neuer Bezirksbürgermeister vorgeschlagen – nach Heiner (1992–1999) und Werner (1999–2019) bereits der dritte Schenk als Sondelfinger Schultes, alle drei weder verwandt noch verschwägert.

Einmütig fiel auch das Votum für Matthias Wais und Eva Meinhardt-Müller als seine Stellvertreter aus, und die Sondelfinger Mitglieder für die städtischen Ausschüsse wurden ebenso einstimmig benannt.

Und der Obstbaum? Der ging als Abschiedsgeschenk seiner Ratskollegen an Paul Veith, mit der Auflage, das Gremium für seine Nachsitzungen zu gegebener Zeit mit dem »geistreichen« Ertrag des Bäumchens zu versorgen. (GEA)