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Abiturprüfungen in den Mai verschoben

Einen Monat länger lernen: Der Beginn des schriftlichen Abiturs ist auf den 18. Mai verschoben

Abitur
Eine Schülerin unterstreicht das Wort »Abitur« an der Tafel. Foto: Tobias Kleinschmidt/Archivbild
Eine Schülerin unterstreicht das Wort »Abitur« an der Tafel. Foto: Tobias Kleinschmidt/Archivbild

REUTLINGEN. »Das wird ganz knapp werden«, befürchtet Dr. Brigitte Kern-Veits, geschäftsführende Schulleiterin der Reutlinger Gymnasien. Gestern Mittag informierte das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, dass die zentralen Abschlussprüfungen verschoben werden sollen. Ursprünglich war der 22. April für die Abiturprüfungen angesetzt.

Nun soll die Examensphase am 18. Mai in allen Gymnasien Baden-Württembergs beginnen. Die Werk- sowie Realschulen starten zwei Tage später am 20. Mai, während die Hauptschulen am 16. Mai in die Prüfungsphase gehen. Die beruflichen Schulen, darunter sind berufliche Gymnasien und Berufsoberschulen aufgelistet, haben die Prüfungen ebenfalls auf den 18. Mai neu angesetzt.

Knapp wird dadurch die Korrekturzeit, die sich unausweichlich auf die Pfingstferien verschiebt. Deshalb plädiert Kern-Veits dafür, am 18. Mai gleich mit der Deutschprüfung zu beginnen, »da hier die Korrektur besonders zeitaufwendig ist. Die Deutschlehrer trifft die Verschiebung besonders hart«, ergänzt sie. Da die Arbeiten danach noch in eine Zweit- oder sogar Drittkorrektur gehen, stehen die Prüfer somit vor zeitlichen Herausforderungen. Im Gegenzug bekommen die Jugendlichen zwangsläufig einen Monat mehr Zeit zum Lernen. »Mit dem Terminplan wollen wir ermöglichen, dass die Schüler genügend Zeit für die Vorbereitung haben«, sagt Kultusministerin Susanne Eisenmann.

Obwohl die meisten Gymnasien mit dem prüfungsrelevanten Lernstoff durch sind, könnten die letzten Klausuren und Präsentationen zum Problem werden, weshalb Kern-Veits auf offene Schulen nach den Osterferien hofft.

Ehemalige helfen

Im Zuge der »dynamischen Lageentwicklung« hat auch das HAP-Grieshaber- Gymnasium in Reutlingen, an dem Kern-Veits Schulleiterin ist, sich auf den digitalen Unterricht umgestellt. Sie erzählt vom hohen Engagement seitens der Lehrer und Eltern sowie über gute Zusammenarbeit mit dem Reutlinger Kreismedienzentrum. »Sogar ehemalige Schüler aus dem IT-Sektor bieten ihre Hilfe an.« Möglich sind Video-Schaltungen zwischen Lehrern und Schülern. Hausaufgaben und Übungsblätter werden per Mail verschickt.

Nichtsdestotrotz will das Kultusministerium sicherstellen, dass auch mit dem neuen Zeitplan eine »termingerechte Bewerbung für bundesweit und örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge möglich ist.« Gleiches soll auch für den Zugang zur beruflichen Ausbildung möglich sein. (stan)