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Aktuell Bildung

Abitur an der Gemeinschaftsschule ab nächstem Jahr auch in Reutlingen

Der GEA bietet seinen Lesern einen Schulatlas mit mehr als 40 weiterführenden Schulen in Reutlingen und der Region Neckar-Alb.

FOTO: MURAT/DPA Foto: Deutsche Presse Agentur
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Foto: Deutsche Presse Agentur

REUTLINGEN. Die wichtigsten weiterführenden Schulen in Reutlingen und der Region auf einer interaktiven Karte im Blick haben – das können GEA-Leser von heute an hier auf gea.de. Mehr als vierzig staatliche und private Schulen sind der Bitte des Reutlinger General-Anzeigers bislang gefolgt und haben Fragen zu Größe, Schulart und Philosophie, zu Fremdsprachenangebot, Sportunterricht oder auch Mensagröße beantwortet. Der große GEA-Schulaltas ist damit natürlich nicht komplett – Nachzügler oder auch kleinere Schulen (ausgenommen reine Grundschulen) können aber jederzeit aufgenommen werden, wenn sie sich bei der Online-Redaktion melden (online@gea.de).

Das dreigliedrige Schulsystem, das die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland wieder eingeführt hatten – die klassische Aufteilung in Hauptschule, Realschule und Gymnasium –, ist Schnee von gestern. Jahrzehntelang war es wegen der zu frühen Auslese der Schüler nach der vierten Klasse kritisiert worden. 2010/2011 kam deshalb in Baden-Württemberg die Werkrealschule »neuen Typs« als vierte weiterführende Schulart hinzu – sie ermöglicht(e) den Hauptschulabschluss nach dem 9. und die mittlere Reife nach dem 10. Schuljahr.

Dann machte sich 2011 die neue grün-rote Landesregierung an die Reformierung des Schulsystens, und 2012/2013 gingen die ersten Gemeinschaftsschulen an den Start – in Reutlingen war es die Eduard-Spranger-Schule (vormals Grund- und Hauptschule). Gemeinschaftsschulen umfassen die Klassen 5 bis 10, die Kinder jeder Klassenstufe lernen in Gruppen gemäß ihren Fähigkeiten – zum Konzept gehören längeres gemeinsames Lernen und individuelle Förderung.

25 allgemeinbildende Schulen in städtischer Trägerschaft

Aktuell gibt es in Reutlingen 25 allgemeinbildende Schulen in städtischer Trägerschaft, 15 davon sind reine Grundschulen. Während eine klassische Realschule – die Eichendorff-Realschule – überlebt hat und sich großer Nachfrage erfreut, ist die Werkrealschule »letztes Jahr ausgelaufen«, wie der Leiter des städtischen Schulamts, Uwe Weber, erläutert.

Den Hauptschulabschluss können junge Leute nach Klasse 9 oder auch 10 an vier städtischen Gemeinschaftsschulen machen, ebenso – am Ende von Klasse 10 – die mittlere Reife. »Von Klasse 5 bis 9 gibt es keine Noten«, beschreibt Weber den Vorzug der Gemeinschaftsschulen, »man bleibt also nicht sitzen.« Neu ist ab dem kommenden Schuljahr ein gymnasialer Zug an der Minna-Specht-Gemeinschaftsschule, der jetzt schon stark nachgefragt ist und das Abitur in neun Jahren (G 9) ermöglicht. Die übrigen städtischen Gymnasien sind achtjährig (G 8). (GEA)