REGION. Rudolf Rampf aus Grafenberg hat eine »Schnapszahlenfamilie«, denn über vier Generationen kommen einige Schnapszahlengeburtstage zusammen. Der Firmengründer des größten Betriebes in Grafenberg und langjährige Gemeinderat ist Jahrgang 1944 und feierte vor einem Jahr 77. Geburtstag. Seine Mutter Edith Rampf wurde vor ein paar Tagen 99. Beim Familienbesuch zum Seniorengeburtstag kam das Gespräch auf die Schnapszahlen, und da wurde bewusst, das vier Generationen eine »Schnapszahlenfamilie« bilden, denn Rampfs Sohn Matthias und somit Enkel der Seniorin feierte 44. Geburtstag, ist 1977 geboren, und ihre Urenkelin Isabel und Nichte von Matthias Rampf, die 2011 zur Welt kam, wird 11 Jahre alt.
Für Thomas Kiesel und Vera Nill ist der 22. Februar in mehrerlei Hinsicht ein ganz besonderes Datum. Die beiden Hechinger, die in Reutlingen arbeiten, sind nämlich an diesem Tag ein Paar geworden. Heute jährt sich das zum siebten Mal. »Das verflixte siebte Jahr liegt dann schon hinter uns – es kann also nichts mehr schiefgehen«, sagt Thomas Kiesel mit einem Augenzwinkern. Als wäre das nicht schon Grund genug zum Feiern, haben die beiden schon vor einiger Zeit beschlossen, an genau diesem Tag auch zu heiraten. Wer kann schon von sich behaupten ein Hochzeitsdatum zu haben, das sich von vorne wie von hinten lesen lässt? Leider habe ihnen die Corona-Pandemie einige Steine in den Weg gelegt, schildert Kiesel. Daher werde die Trauung nur im allerkleinsten Kreis stattfinden in der »wunderschönen Villa Eugenia« in Hechingen. »Hauptsache die drei wichtigsten Menschen an diesem Tag sind dabei. Die Braut, der Bräutigam, und ganz unromantisch und bürokratisch die Standesbeamtin.«
Elke Rösch aus Pliezhausen hat am 22.2.22 zwar kein eigenes Schnapszahl-Erlebnis. Doch sie freut sich umso mehr mit ihrer Enkelin: Denn die feiert an diesem sowieso schon besonderen Datum auch noch ihren 22. Geburtstag. Das Geburtstagskind Justine Kergaravat lebt in der Bretagne. Doch die junge Frau hat den Bezug zu ihren schwäbischen Wurzeln nie verloren, schildert die Oma. »Erst im Sommer hat sie mit ihrem Freund eine Radtour von der Bretagne zu uns nach Dörnach gemacht, um ihre Großeltern zu besuchen.« Außerdem gibt’s heute, daheim in Frankreich, als Geburtstagsessen – wie soll es auch anders sein – schwäbische Maultaschen. Auch wenn sie ihre Oma besucht, wünscht sich die Enkelin immer Maultaschen: »Wahrscheinlich schaffe ich es beim nächsten Mal aber nicht, 22 Stück zu essen«, sagt Justine Kergaravat mit einem Augenzwinkern.
Mit Doris Goebel aus Reutlingen hat sich eine weitere stolze Großmutter beim GEA gemeldet. Ihr Enkel Lukas Liewald feiert am 22. Februar einen Geburtstag, der für ihn persönlich noch wichtiger sein dürfte, als ein reiner Schnapszahl-Geburtstag: Er wird 18 Jahre alt. Die sechsfache Oma Doris Goebel beschreibt ihren Enkel als einen tüchtigen jungen Mann mit vielfältigen Hobbys. So spielt er unter anderem Eishockey in Reutlingen – und wird sogar an seinem Geburtstagsabend dort trainieren.
Auch Ursula Gekeler aus Lichtenstein hat eine Schnapszahl-Geschichte parat: Sie hat dem GEA ein Bild geschickt, auf dem ihr Schwiegervater Friedrich zu sehen ist – geboren am 22.2.1899. Auch auf dem Bild zu sehen: Gekelers Sohn Thilo, also der Enkel von Opa Friedrich. Opa und Enkel habe immer eine innige Liebe verbunden, schildert Ursula Gekeler. Das waren aber nicht alle Schnapszahlen in dieser Geschichte: Auch der Enkel hat einen Schnapszahl-Jahrgang, er wurde 1966 geboren. Der Opa habe dem kleinen Bub jeden Morgen mit dem Traktor eine Brezel vorbei gebracht, schildert die Lichtensteinerin weiter. »Als der Enkel den Traktor schon von Weitem hörte, rief er am Fenster stehend: Opa bupbup, Opa bupbup.« (GEA)