REUTLINGEN. Blitzer sind vielen Autofahrern ein Dorn im Auge. Immer wieder waren die Messgeräte in der Vergangenheit Gegenstand von Sachbeschädigungen. Ob sich die Fälle häufen, kann Benrd Stöhr, der stellvertretende Leiter des Amts für öffentliche Ordnung, nicht sagen. Weder bei der Stadt noch bei der Polizei wir darüber eine Statistik geführt. Doch die Brutalität nehme zu, sagt Stöhr. »Früher hat man die Linsen zugeklebt, oder mit Farbe besprüht. Heute gehen die Leute mit roher Gewalt vor.«
2019 verzeichnet die Stadt bereits fünf Fälle, in denen Blitzer gezielt demoliert wurden. Im Februar hatte ein Mann so ein Gerät, nachdem er erwischt worden war, auf den Boden geworfen und anschließend beinahe einen Vollzugsbediensteten überfahren. Im Juli wurde eine semistationäre Anlage im Königsträßle schon einen Tag nach ihrer Aufstellung beschädigt. Und die beiden Säulen neben der B 28 sind bereits zum dritten Mal außer Gefecht gesetzt worden. Zuletzt vergangene Woche.
Von den Tätern fehlt jede Spur. Obwohl die Säulen, wenn sie ausfallen, ein Signal an die Behörden senden. Um Saboteuren künftig auf die Schliche zu kommen, werden die B-28-Blitzer mit einem neuen Alarmsystem ausgestattet. Wie das genau funktioniert, will Stöhr nicht verraten. Auf die Frage, ob die Geräte künftig auch filmen können, sagt er nur: »Bislang haben sie das nicht getan.« (GEA)