Logo
Aktuell Fußverkehr

Wieder Kritik an der Fußgängerquerung an der Reutlinger Lederstraße

Stadt Reutlingen soll die umstrittene Schließung des Weges über die vierspurige B464 aufheben, fordert Verkehrsclub.

Wenn die Autos Rot haben, wird der Fußgängerüberweg über die Lederstraße weiter genutzt.  FOTO: VCD
Wenn die Autos Rot haben, wird der Fußgängerüberweg über die Lederstraße weiter genutzt. FOTO: VCD
Wenn die Autos Rot haben, wird der Fußgängerüberweg über die Lederstraße weiter genutzt. FOTO: VCD

REUTLINGEN. Die Fußgängerquerung über die Lederstraße beim Matthäus-Alber-Haus zwischen Altstadt und Echaz ist nach wie vor gesperrt, obwohl die Umbauarbeiten an der Lärmschutzwand bei der Schadstoffmessstelle beendet sind und die Messungen dort unter dem Grenzwert, beklagt die VCD-Kreisgruppe Reutlingen in einem Schreiben.

Trotzdem gebe es bisher keine Anzeichen, dass die Stadtverwaltung den Überweg mit Ampel wieder einrichtet, kritisieren Peter Stary und Susanne Eckstein. Auf ein Schreiben des Verkehrsclubs, in dem die Wiederöffnung gefordert wird, habe die Stadtverwaltung seit Mitte Oktober nicht geantwortet.

Dabei wäre es nach Auffassung der VCD’ler »so einfach, den Weg für die Fußgänger wieder legal freizumachen«. Die Fahrzeuge auf der Lederstraße würden an dieser Stelle ohnehin an der Ampel gestoppt, um Linksabbieger passieren zu lassen. Während dieser Rotphase könnte man den Fußgängern Grün geben. Sie nutzen, so hat auch der VCD beobachtet, die Rotphase für die Autos ohnehin, um den Überweg zu passieren. »Kaum einer versteht, warum sich die Stadt hier ohne erkennbaren Grund dem Fußgängerverkehr in den Weg stellt.«

Experte widerspricht

»Der Laie sieht nur die Rotphase«, kommentiert Patrick Heintel, der Leiter der städtischen Verkehrsabteilung, auf GEA-Nachfrage die VCD-Anregung. Um einen sicheren Übergang zu gewährleisten, müssten weitere Zwischenzeiten gegeben werden, was eine noch längere Rotphase für die Autos bedeute.

Die Stelle sei zudem kompliziert, weil kurz vorher die Autos wegen der Spurreduzierung auf eine Spur einfädeln müssten. Der Verkehrsfluss an solchen »Verflechtungsstellen« sei für die Verkehrstechniker schwer zu prognostizieren, weil nicht abzuschätzen ist, wie viele Autofahrer suboptimal einfädeln. »Das könnte man nur testen«, sagt Heintel.

Eben dies will die Verwaltung an dieser Stelle aber gerade nicht, solange Fahrverbote dräuen. Jede »Störung« habe Auswirkungen auf die Schadstoffwerte an der neuralgischen Messstelle. »Wir wollen dort«, so Heintel, »auf Nummer sicher gehen«. Solange die Einhaltung der Stickstoffdioxid-Grenzwerte nicht gesichert sei, bleibe der Übergang zu. (igl)