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Aktuell RSV-Defizit

Reutlinger Stadtbus-Angebot soll vorerst »mit Augenmaß« reduziert werden

Um das Defizit der angeschlagenen Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV) zu reduzieren, schlägt Interims-Geschäftsführer Wolfgang Tomek dem Gemeinderat eine Reduzierung des Angebots »mit Augenmaß« vor.

Ein Stadtbus in der Gartenstraße. Foto: Frank Pieth
Ein Stadtbus in der Gartenstraße.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. Mitte Dezember hatten Stadtverwaltung und Stadtwerke den Reutlinger Gemeinderat darüber informiert, dass das RSV-Defizit für 2020 voraussichtlich 14,2 Millionen Euro betragen werde – und somit 8,6 Millionen Euro mehr als von vornherein kalkuliert. Wolfgang Tomek beziffert das Einsparpotenzial für 2021 nun mit ungefähr 3 Millionen Euro.

So sollen die rund 6,4 Millionen Fahrplankilometer pro Jahr, die für das im September 2019 gestartete, neue Stadtbusnetz stehen, um 22 Prozent reduziert werden – auf 5 Millionen Kilometer jährlich.

Wolfgang Tomek möchte als Interims-Geschäftsführer die in finanzielle Schieflage geratene Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft a
Wolfgang Tomek möchte als Interims-Geschäftsführer die in finanzielle Schieflage geratene Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft auf Vordermann bringen. Foto: Frank Pieth
Wolfgang Tomek möchte als Interims-Geschäftsführer die in finanzielle Schieflage geratene Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft auf Vordermann bringen.
Foto: Frank Pieth

Erreichen möchte Tomek das im Wesentlichen durch zwei Komponenten. Zum einen durch eine generelle »Taktdehnung in Schwachlastzeiten«: Zwischen 8.30 und 11.30 Uhr sowie von 18.30 Uhr bis Betriebsschluss sollen die Stadtbusse nicht mehr, wie seit dem Neustart, alle 20 Minuten, sondern nur noch alle 30 Minuten fahren. Darüber hinaus werden »einige Linien gekürzt«, aber »kein Ortsteil abgehängt«, versichert der Interims-Geschäftsführer: »Die Erreichbarkeit bleibt bestehen«.

Mit seinen Vorschlägen, die noch einer detaillierteren Ausarbeitung bedürfen, stieß der Interims-Geschäftsführer am Dienstagabend im Gemeinderat auf breite Zustimmung. Tenor: Während der Corona-Krise sind die Einschränkungen sinnvoll, weil weniger Menschen den ÖPNV nutzen. Es gelte nun, diese »Durststrecke« (Hagen Kluck, FDP) zu überwinden, ohne sich vom neuen Stadtbusnetz im Grundsatz abzukehren. (GEA)

Das ganze Gespräch mit dem Interims-Geschäftsführer der RSV lesen Sie am Mittwoch, 24. Februar, bei GEA+, im E-Paper und in der gedruckten Ausgabe des Reutlinger General-Anzeigers.