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Reutlinger Studenten sammeln Geschenke für bedürftige Kinder

Studierende sammeln Weihnachtsgeschenke für bedürftige Kinder in der Ukraine

Die Hilfsbereitschaft ist groß: Übergabe der gefüllten Geschenk-Kartons an der Hochschule.  FOTO: LENA JAUERNIG/HOCHSCHULE
Die Hilfsbereitschaft ist groß: Übergabe der gefüllten Geschenk-Kartons an der Hochschule. FOTO: LENA JAUERNIG/HOCHSCHULE
Die Hilfsbereitschaft ist groß: Übergabe der gefüllten Geschenk-Kartons an der Hochschule. FOTO: LENA JAUERNIG/HOCHSCHULE

REUTLINGEN. »Weihnachten ohne Geschenke kann ich mir gar nicht vorstellen. Für mich gehörte das als Kind selbstverständlich dazu«, sagt Vanessa Mansel Vargas, Studentin an der ESB Business School der Hochschule Reutlingen. »In Lemberg in der Westukraine gibt es viele Kinder, die an Weihnachten leer ausgehen. Diese Kinder sind Waisen oder wachsen in armen Familien auf«, erzählt Luba Maier, Vorsitzende des Reutlinger Integramus e.V., der sich für Kinder in Not engagiert. Dass ein paar dieser Kinder dieses Jahr eine Bescherung erleben, dafür wollen Luba Maier, Vanessa Mansel Vargas und ihre Kommilitonen Henriette Walter, Annika Klesen, Kerstin Sonntag und Roel Pover sorgen: Sie haben eine Geschenk-Spendenaktion initiiert.

»Wer sich beteiligen möchte, kann uns einen mit Geschenken gefüllten Schuhkarton vorbeibringen«, sagt Vanessa Mansel Vargas. »Man sollte lediglich ein paar Dinge bei der Geschenkauswahl beachten: Obst und Gemüse, spitze Gegenstände oder Kriegsspielzeug sind zum Beispiel tabu. Gut geeignet sind dagegen Kuscheltiere, Schulmaterialien oder Kleidung.« Eine Liste mit Geschenkvorschlägen hat das studentische Organisationsteam auf der Facebook-Seite des »Culture and Charity Ressort« eingestellt.

Gefüllte Kartons und flauschige Spielkameraden: Die Geschenke erfreuen bedürftige Kinder in der Westukraine.
Gefüllte Kartons und flauschige Spielkameraden: Die Geschenke erfreuen bedürftige Kinder in der Westukraine. Foto: Gea
Gefüllte Kartons und flauschige Spielkameraden: Die Geschenke erfreuen bedürftige Kinder in der Westukraine.
Foto: Gea
»In Lemberg in der Westukraine gibt es viele Kinder, die an Weihnachten leer ausgehen«

Die Geschenke werden Mitte Dezember an ein Lemberger Kinderheim und ein Gymnasium versendet. »Die Heimkinder sind zwischen drei Monaten und drei Jahren alt. Das Gymnasium hat bereits eine Liste mit 21 bedürftigen Kindern zwischen sechs und vierzehn Jahren erstellt. Sollten mehr Päckchen zusammenkommen, wird die Liste erweitert«, berichtet Luba Maier, die eine ganz besondere Bindung zu Lwiw, wie Lemberg auf Ukrainisch heißt, hat: Sie ist dort geboren und aufgewachsen. Ihre Schwester unterrichtet an dem Gymnasium, das die gespendeten Geschenke bekommt.

Luba Maier wohnt seit 25 Jahren in Reutlingen, doch wenn sie von ihrer Heimatstadt erzählt, gerät sie immer noch ins Schwärmen: »Lemberg ist sehr schön, eine alte kaiserlich-königliche Stadt, geprägt von der Architektur der Habsburger Monarchie, aber auch von polnischen Einflüssen.« Aber sie erzählt auch: »Die Menschen spüren die Krim-Krise, auch wenn Lemberg nicht im umkämpften Gebiet liegt. Die wirtschaftliche Lage ist sehr schwierig. Junge Männer kehren in Särgen heim.«

Luba Maier will helfen – nicht nur in der Ukraine. Seit 2004 setzt sich ihr gemeinnütziger Verein Integramus für bedürftige Kinder in Afrika und der Ukraine ein, fördert Schulen, Kinderheime und Kindergärten. Unterstützung erhält sie dabei seit über zehn Jahren auch von Studierenden der ESB Business School, genauer gesagt von den Initiativen »ESB Cycling for Charity« und »ESB Culture and Charity«.

»Ohne das Engagement der ESB-Studenten könnten wir unsere Projekte gar nicht fortführen«

Ob Kuchenverkauf bei Hochschulveranstaltungen, Waffelstand auf dem Weihnachtsmarkt, Spendentombola oder die große Charity-Radtour »Relay«: Unermüdlich stellen die beiden studentischen Ressorts Spendenaktionen auf die Beine. Allein im letzten Jahr kamen dabei 44 400 Euro für den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen und den Integramus-Verein zusammen. »Ohne das Engagement der ESB-Studenten könnten wir als kleiner Verein unsere Projekte gar nicht fortführen«, betont Luba Maier.

Dass das »Culture and Charity Ressort«, dem auch Vanessa, Annika, Henriette, Kerstin und Roel angehören, zu Weihnachtspäckchen-Spenden aufruft, hat bereits Tradition: »In den letzten Jahren haben wir zum Beispiel mit der Organisation Geschenke der Hoffnung kooperiert. Jetzt hatten wir die Idee, die Aktion gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Integramus zu organisieren«, erzählt Vanessa Mansel Vargas.

Luba Maier ist begeistert vom Engagement der Studierenden, auch wenn sie momentan mit besonderer Sorge an ihre Heimat denkt, da sich ganz aktuell ja der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine noch einmal zugespitzt hat.

Bleibt zu hoffen, dass die Ukraine ein friedliches Weihnachtsfest erlebt. Gefeiert wird dieses in vielen Familien übrigens erst am 6. Januar, nach orthodoxer Tradition. (GEA)

 

MITMACHEN

Wer einen Schuhkarton mit einem Geschenk bei Integramus oder den Studierenden abgeben will, kann dies noch an folgenden Terminen tun: Montag, 10. Dezember, 13.15 bis14 Uhr, Hochschule Reutlingen, Foyer Gebäude 5. Freitag, 14. Dezember, 17 bis 19 Uhr, Geschäftsstelle Integramus e.V., Bertholdweg 12, Reutlingen-Oferdingen.