Logo
Aktuell Innenstadt

Ohne Nachtleben auch kein Nachtbürgermeister, sagt das Reutlinger Ordnungsamt

Wo nachts nichts los ist, braucht man auch keinen »Nachtbürgermeister«, der zwischen Anwohnern, Besuchern und Gastronomen vermittelt. So lautet, auf den Punkt gebracht, die Antwort des Ordnungsamts auf einen Antrag der Freien Wähler vom Februar 2019.

Dass in Reutlingen – nicht nur wie hier, bei einer langen Einkaufsnacht im Sommer – abends wieder mehr geboten ist, wünschen sic
Dass in Reutlingen – nicht nur wie hier, bei einer langen Einkaufsnacht im Sommer – abends wieder mehr geboten ist, wünschen sich viele. Für einen Nachtbürgermeister sieht die Verwaltung derzeit aber keine Notwendigkeit. Foto: Markus Niethammer
Dass in Reutlingen – nicht nur wie hier, bei einer langen Einkaufsnacht im Sommer – abends wieder mehr geboten ist, wünschen sich viele. Für einen Nachtbürgermeister sieht die Verwaltung derzeit aber keine Notwendigkeit.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. Damals, während des OB-Wahlkampfs, war das fehlende Reutlinger Nachtleben immer wieder Thema gewesen. Die Freien Wähler beantragten die Schaffung einer Honorarstelle für einen sogenannten Nachtbürgermeister als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Interessen und Bindeglied zu den Behörden. Darüber hinaus könne er »insgesamt auch für Sicherheit sorgen«, heißt es in der Antragsbegründung der FWV: »Prävention ist dabei ein wichtiger Faktor. Eine Scharnierfunktion zwischen allen Beteiligten im besten Sinne.«

Der Vorsitzende der FWV-Fraktion, Jürgen Fuchs, gab in der jüngsten Finanzausschusssitzung des Gemeinderats dem Ordnungsamtschef zwar Recht – »zurzeit ist in Reutlingen nichts los« –, zeigte sich aber dennoch unzufrieden mit Albert Kepplers Antwort, die zum Teil in die falsche Richtung gehe. »Uns schwebt keine Ordnungskraft vor«, spezifizierte Fuchs und verwies auf den letzten Satz der Antragsbegründung, in dem es heißt, der Nachtbürgermeister könne »auch bei der Erstellung von Partykonzepten« tätig werden.

Es gehe um die nächtliche Wiederbelebung Reutlingens, auch im Zusammenspiel mit der Hochschule, deren Studenten abends lieber nach Tübingen oder Stuttgart zum Feiern gehen.

Finanzbürgermeister Alexander Kreher verwies unter anderem darauf, dass die Stadt die Sperrzeiten für die Außengastronomie im Sommer bereits gelockert habe – »und wir freuen uns auf jeden neuen Antrag (eines Gastwirts), der kommt«.

Auch bemühe man sich um die Ansiedlung neuer Gastronomiebetriebe, soweit die Stadt dies beeinflussen könne: »Wir handeln und tun etwas«, sagte Kreher, aber man solle »die Kirche auch im Dorf lassen.« Wenn die FWV mit ihrem Antrag zur Schaffung einer Nachtbürgermeisterstelle etwas anderes gemeint habe, »dann formulieren Sie das bitte noch einmal anders«, gab er Jürgen Fuchs mit auf den Weg. (GEA)

Den kompletten Artikel mit allen Hintergründen lesen Sie am morgigen Samstag, 15. Februar, bei GEA+, im E-Paper und in der gedruckten Ausgabe des Reutlinger General-Anzeigers.