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Kriminalität in Reutlingen und der Region geht zurück - auch dank Corona?

Einbruch
Ein Einbrecher verschafft sich gewaltsam Zutritt. Foto: Silas Stein/dpa
Ein Einbrecher verschafft sich gewaltsam Zutritt.
Foto: Silas Stein/dpa

REUTLINGEN. Gute Nachrichten in Zeiten der Krise: Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen ist die Kriminalität in den vergangenen Tagen zurückgegangen, bestätigt Pressesprecherin Andrea Kopp auf GEA-Anfrage. Es seien weniger Ladendiebstähle, Einbrüche, Schlägereien und Streitigkeiten sowie Verkehrsunfälle verzeichnet worden. Ob das direkt mit der Corona-Lage zusammenhängt, sei aber noch nicht klar, sagt Kopp. Beispielsweise könne der Rückgang bei Einbrüchen auch damit zu tun haben, dass die dunkle Jahreszeit endet.

Vieles spricht jedoch dafür, dass die Maßnahmen der Landesregierung zur Eindämmung des Coronavirus den Rückgang zumindest begünstigen. Wenn weniger Menschen unterwegs sind, komme es natürlich auch zu weniger Streitigkeiten, oder zu weniger Unfällen. Auch liege es auf der Hand, »dass Einbrecher nur selten in Wohnungen einbrechen, wenn die Bewohner zuhause sind«. In länger geschlossenen Geschäften und Restaurants sei derzeit zudem keine Beute zu erwarten. Hinzu komme, dass es aufgrund von Grenzkontrollen auch weniger potenzielle Einbrecher aus dem Ausland gibt, so Kopp.

Zu Beginn der Woche hatte Experten prophezeit, dass die Ausgangsbeschränkungen zu mehr häuslicher Gewalt führen würden. In den Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Esslingen und im Zollernalbkreis verzeichne man aktuell jedoch keinen Anstieg, so Kopp. Um hier eine verlässliche Aussage treffen und einen Vergleich anstellen zu können, sei der Zeitraum allerdings noch zu kurz und die Vergleichsbasis fraglich. »Wir rechnen aber schon damit, dass mit der Zeit mehr Konflikte entstehen und auch unser Einschreiten mehr gefragt sein könnte, natürlich immer auch abhängig vom Anzeigeverhalten«, sagt Kopp.

Zufrieden sei man bei der Polizei derzeit damit, dass sich die meisten Bürger an die Regeln, die seit Montag gelten, halten. »Seit Anfang der Woche stellen wir diesbezüglich im Schnitt nur 30 bis 40 Ordnungswidrigkeiten fest«, sagt Kopp. Die meisten davon seien Verstöße gegen das Versammlungsverbot. Dieser positive Eindruck muss sich jedoch erst noch bestätigen, schließlich sei es in dieser Woche sehr kalt gewesen. Wenn es wärmer wird, ist es sicherlich schwieriger zuhause zu bleiben. (GEA)