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Haushalt Reutlingen: Aus Reicheneck kommen keine Anträge

In der kleinsten Bezirksgemeinde von Reutlingen zeigt man sich zurückhaltend, während aus allen anderen Orten Haushaltsanträge kommen. Das heißt aber nicht, dass in Reicheneck alles fein ist.

Der Sanierungsfall Herzog-Ulrich-Halle beschäftigt nach wie vor die Reichenecker Bezirksgemeinderäte. ARCHIVFOTO: PIETH
Der Sanierungsfall Herzog-Ulrich-Halle beschäftigt nach wie vor die Reichenecker Bezirksgemeinderäte. ARCHIVFOTO: PIETH Foto: Frank Pieth
Der Sanierungsfall Herzog-Ulrich-Halle beschäftigt nach wie vor die Reichenecker Bezirksgemeinderäte. ARCHIVFOTO: PIETH
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN-REICHENECK. Die finanzielle Lage Reutlingens ist desaströs. Daran hat sich nichts geändert, auch wenn Finanzbürgermeister Roland Wintzen ganz am Ende des Tunnels »Licht sieht«, wie er neulich bei der Haushaltseinbringung sagte. Dass die Stadtkasse keinerlei Spielraum für Wünsche bietet, weiß man auch in der kleinsten Bezirksgemeinde Reicheneck. Deshalb haben sich die Räte um Ortsvorsteher Ulrich Altmann in ihrer letzten Sitzung am Mittwochabend darauf geeinigt, gar keine Haushaltsanträge zu stellen in diesem Jahr.

»Wir kennen die Finanzlage der Stadt und wollen Solidarität zeigen«, sagt Altmann dem GEA. Anträge zu formulieren, im Wissen, dass sie sowieso nicht durchgehen? Darin sieht er keinen Sinn. Und darin sei man sich auch einig gewesen im Gremium. Klar gebe es die Befürchtung, dass Reichenecks Wünsche dann auch im Folgejahr untergehen, wenn man sich jetzt zurückhält. »Aber diese Gefahr sehe ich nicht«, sagt der Ortsvorsteher.

Herbe Enttäuschung 2021

Dass die Reichenecker keine Anträge gestellt haben, heißt aber nicht, dass sie nichts wollen. »Wir brauchen unbedingt die Sanierung unserer Mehrzweckhalle«, verweist Altmann auf ein schon lange diskutiertes Projekt. »Das steht weiter ganz oben auf der Liste.« Die Herzog-Ulrich-Halle wurde 1967 gebaut, ist zu niedrig für Sportarten wie Volleyball und außerdem marode. Einen Antrag auf Sanierung hatten die Reichenecker schon für den Doppelhaushalt 2021/22 gestellt. Damals war er abgelehnt worden, was für große Enttäuschung im Ort gesorgt hatte. »Jetzt haben wir unsere Hausaufgaben gemacht«, sagt Altmann. Und hofft sehr, dass der Antrag durchgeht, wenn die Stadtkasse wieder mehr Spielraum hergibt. Die Mehrzweckhalle sei für die Vereine nämlich immens wichtig, betont er.

Eine weitere Baustelle im 900-Einwohner-Dorf ist die geplante Nahwärmeversorgung. Im Zuge der anstehenden Bauarbeiten will sich Ortsvorsteher Altmann dafür einsetzen, dass direkt auch Glasfaserkabel im Boden verlegt werden. Außerdem soll geprüft werden, ob manch’ ein Stromkabel, das aktuell noch oberirdisch verläuft, dann ebenfalls in den Boden kommen kann. (GEA)