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Zwei Läden zu: Leerstände in Metzingen aber kein Problem

Gleich beim Rathaus in Metzingen haben zwei Läden geschlossen: eine Fischhandlung und ein Fachgeschäft für Modelleisenbahnen. In der Regel sind solche Gewerbeflächen in Metzingen wieder schnell vermietet.

Gleich beim Rathaus stehen zwei Läden leer: Dort wo bislang frischer Fisch verkauft wurde, gibt es demnächst italienische Spezia
Gleich beim Rathaus stehen zwei Läden leer: Dort wo bislang frischer Fisch verkauft wurde, gibt es demnächst italienische Spezialitäten. Meist sind laut städtischem Wirtschaftsförderer Jochen Krohmer in Metzingen schnell neue Pächter gefunden. Foto: Füssel
Gleich beim Rathaus stehen zwei Läden leer: Dort wo bislang frischer Fisch verkauft wurde, gibt es demnächst italienische Spezialitäten. Meist sind laut städtischem Wirtschaftsförderer Jochen Krohmer in Metzingen schnell neue Pächter gefunden. Foto: Füssel

METZINGEN. Laut Jochen Krohmer, bei der Stadt für Wirtschaftsförderung zuständig und gleichzeitig Geschäftsführer der Metzinger Marketing- und Tourismus GmbH, ist das ansich in Metzingen kein großes Problem. »Eine gewisse Fluktuation gibt es immer«, sagt er. Sobald ein Laden schließt, sei er in der Regel innerhalb von sechs Wochen wieder vermietet. Nicht in jedem Fall, meistens aber doch. Andere Städte hätten damit viel größere Probleme, erklärt Krohmer.

Statt Fisch werden am Marktplatz künftig – voraussichtlich von Februar an – italienische Spezialitäten verkauft, berichtet Krohmer. Gleichwohl Metzingens Wirtschaftsförderer betont, die Schließung der Fischhandlung sei ein großer Verlust für die Stadt. Dass Einzelhandelsgeschäfte schließen, hat viele Gründe: Oft sind es nach Beobachtung Krohmers zu hohe Pachten. »Das richtet sich normalerweise nach Angebot und Nachfrage, bei uns gibt es aber noch besondere Umstände.« Krohmer verweist auf den Ruf Metzingens als weltweit bekannte Outletstadt mit bis zu vier Millionen Gästen im Jahr, was sich auch auf den Mietzins von Gewerbeflächen auswirkt. Doch nicht jeder Einzelhändler kann von dem Besucherstrom profitieren.

Und dann gibt es noch den Online-Handel und Kunden, die meinen, dort und nicht beim Einzelhändler kaufen zu müssen. Albrecht Fischer, Eigentümer der gleichnamigen Parfümerie, die gegenüber der jetzt geschlossenen Läden liegt, weiß darüber einiges zu berichten. Da kämen Leute in den den Laden, probierten, dies und das, nähmen dann ihr Smartphone, um zu schauen, wo sie das Produkt billiger bekommen und weg seien sie wieder. Ohne etwas zu kaufen. Er versuche deshalb Nischen zu besetzen, mit Waren von Herstellern, die nicht so bekannt seien, die nicht online zu haben sind. Das sei ein schmaler Grad, erklärt Fischer, und bedürfe viel Vertrauen der Kunden in die Beratung. Allgemein zum Einzelhandel sagt er: »Unsere Tage sind gezählt.« Vor allem junge Leute kauften im Internet oder suchten das Einkaufserlebnis, bestätigt Krohmer. (GEA)