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Wasserqualität nur ausreichend, aber doch kein Badeverbot am Aileswasensee

Fäkalbakterien! Nachdem am Aileswasensee vergangene Woche Ekel-Alarm ausgelöst wurde, stand ein Badeverbot im Raum. Jetzt ist die Wasserqualität plötzlich wieder besser, doch wie kann das sein?

Eine Luftaufnahme des Aileswasensees.
Dem Aileswasensee bei Neckartailfingen droht ein Badeverbot. Foto: 7aktuell
Dem Aileswasensee bei Neckartailfingen droht ein Badeverbot.
Foto: 7aktuell

NECKARTAILFINGEN. Die Wasserqualität des Aileswasensees gilt als gut. Alle zwei Wochen wird das durch Kontrollen bestätigt. Am vergangenen Montag sollte das wieder passieren. Stattdessen löste die Probe am beliebten Badeort in Neckartailfingen Ekel-Alarm aus. Eine Analyse ergab eine zu hohe Belastung mit Fäkalbakterien. Das wiederum bedeutet ein deutlich erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Infekte. Die Gemeinde riet auf ihrer Website vom Schwimmen ab, ein komplettes Badeverbot drohte. Am Wochenende verschwand der Warnhinweis dann kommentarlos. Sind die Bakterien ebenso plötzlich verschwunden?

Es scheint so. Wie das Landratsamt Esslingen auf GEA-Anfrage mitteilte, wird zur Bestimmung der Wasserqualität die Konzentration der mikrobiologischen Parameter Escherichia coli (EC) und intestinale Enterokokken (IE) gemessen. Am vergangenen Montag lagen die Werte noch bei 4.502 IE beziehungsweise 161 EC. Eine Kontrollprobe, deren Ergebnis am Samstag vorlag, ergab noch 30 IE und 127 EC. Damit gilt die Wasserqualität des Aileswasensees immerhin wieder als ausreichend. »Die ausgesprochene Empfehlung zum Abraten des Badens wird damit aufgehoben«, schreibt die Gemeinde Neckartailfingen auf ihrer Website.

Verunreinigung wohl durch Entenfäkalien

Warum das Wasser temporär so stark verunreinigt war, ist bislang unklar. Das Problem: Intestinale Enterokokken und Escherichia coli kommen laut Esslinger Gesundheitsamt bei allen warmblütigen Tieren und beim Menschen in großen Mengen im Darm vor. Im Einzelfall könne bei Wasserproben daher nicht mit Sicherheit festgestellt werden, was die Quelle der Verunreinigung war und ob es sich um ein lokal begrenztes Problem handelt oder ob das ganze Gewässer betroffen ist.

Das Esslinger Gesundheitsamt geht davon aus, dass die Verunreinigung durch Entenfäkalien entstanden ist. »Wasservögel sind an Naturgewässern nahezu unvermeidbar«, sagt ein Sprecher. Neben Enten kämen grundsätzlich auch andere Wasservögel als Verursacher in Betracht: etwa Gänse, Schwäne, Blesshühner und Möwen. »Umso wichtiger ist es, dass Badegäste die Fütterungsverbote beachten und die Vögel nicht zusätzlich anlocken.« Die Verunreinigung durch Vogelfäkalien sei zwar ein grundsätzliches Gesundheitsrisiko, eine vergleichbar hohe Belastung trat am Aileswasensee aber zuletzt am 5. Juli 2021 auf. (GEA)