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St. Johann bekommt einen Waldkindergarten

Start der kommunalen Einrichtung soll schon im Herbst sein, Standort ist beim Schützenhaus in Ohnastetten

Waldkindergärten (hier ein Agenturbild) sind bei vielen Eltern gefragt. Auch in St. Johann ist das Interesse groß. FOTO: DPA
Waldkindergärten (hier ein Agenturbild) sind bei vielen Eltern gefragt. Auch in St. Johann ist das Interesse groß. FOTO: DPA
Waldkindergärten (hier ein Agenturbild) sind bei vielen Eltern gefragt. Auch in St. Johann ist das Interesse groß. FOTO: DPA

ST. JOHANN. »Ein tolles Projekt, das wir sehr schnell hinkriegen können«: Schon im Herbst dieses Jahres soll ein Waldkindergarten das Betreuungsangebot in der Gemeinde St. Johann bereichern. Der Einrichtung einer kommunalen Gruppe hat der Gemeinderat am Mittwochabend einmütig zugestimmt. Lob gab es dabei auch für den vorgeschlagenen Standort beim Schützenhaus in Ohnastetten: Damit wird auch im kleinsten Teilort, dessen Kindergarten vor Jahren aufgelöst worden war, wieder ein Angebot für die Familien vorhanden sein.

Bereits 2017 war mit einer Elternumfrage erstmals das Interesse an einem Waldkindergarten in St. Johann abgefragt worden, erinnerte Judith Weber, die Fachberaterin für die Kindergärten in der Gemeinde, an die Vorgeschichte. Auch die Strukturkommission für die Kinderbetreuung, in der Kommunalpolitiker, Eltern und Erzieherinnen ein Konzept für die Weiterentwicklung des Angebots erarbeitet hatten, nahm das Thema auf – damals noch in Form einer Natur-Gruppe an einem bestehenden Kindergarten.

Die Rahmenbedingungen haben sich inzwischen geändert: Kindergartenplätze sind auch in St. Johann derzeit knapp. »2021 und 2022 sind unsere Kindergärten komplett ausgelastet«, berichtete Judith Weber. Der Waldkindergarten mit seinen maximal zwanzig Plätzen tut da sehr gut und soll in den anderen Einrichtungen wieder Luft schaffen. Zum Zug kommen sollen dabei zunächst Familien aus St. Johann: Welche Kinder dort ab September mit dem Kindergarten starten oder aus anderen Einrichtungen dorthin wechseln möchten, soll jetzt abgefragt werden. Anfragen gebe es allerdings auch von Familien aus Nachbargemeinden, informierte Weber.

ÖFFNUNGSZEITEN

Der St. Johanner Waldkindergarten soll als Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten geführt werden. Vorgesehen sind bislang tägliche Betreuungszeiten von 7.30 bis 13 Uhr, das entspricht 27,5 Stunden wöchentlich. (dew)

In den vergangenen Monaten haben Fachberaterin und Gemeinde die Voraussetzungen und – zusammen mit dem Revierförster Enzian Schneider – die möglichen Standorte untersucht. Als bestmögliche Lösung hat sich ein Gelände unmittelbar am Ohnastetter Schützenhaus herauskristallisiert. Hier sind die Zufahrtsmöglichkeiten unproblematisch, hier ist auch der Waldbestand gut geeignet. Mit dem Schützenverein wurde bereits geklärt, dass Kindergartenkinder und Erzieherinnen die Toiletten im Untergeschoss mit benutzen dürfen. In Schützenhaus-Nähe wird ein Aufenthaltswagen aufgestellt, in dem die Gruppe bei sehr schlechtem Wetter oder morgens, wenn’s noch kühl ist, Schutz suchen kann. Ein zweiter Wagen bietet der benötigten Ausrüstung Platz.

»Den Materialwagen haben wir für 300 Euro bereits gekauft«, verriet Bürgermeister Florian Bauer. Für ihn ist der Waldkindergarten »ein sehr sinnvolles Projekt«, das auch die Attraktivität der Gemeinde steigere. So habe St. Johann demnächst wieder in allen Ortsteilen ein Betreuungsangebot und auch ein schlüssiges Gesamtkonzept.

Aus dem Gemeinderat kam einhellige Zustimmung. Cynthia Walter, die selbst in der Strukturkommission mitgearbeitet hatte, lobte die zeitnahe Umsetzung der Idee. Swen Schober sprach von einem idealen Standort. Auf Nachfrage von Jens Kalmbach informierte Judith Weber, dass das Personal für den Waldkindergarten – drei Betreuer müssen während der Hauptzeiten da sein – aus dem dafür aufgestockten Gesamtpool der St. Johanner Erzieherinnen kommt. So seien auch Vertretungen problemlos möglich.

Den Vorschlag Martina Lauterbachs möchte der Bürgermeister prüfen lassen. Die Gemeinderätin hatte angeregt, den nötigen Aufenthaltswagen zu einem Projekt der St. Johanner Firmen zu machen und ihn in Gemeinschaftsleistung bauen zu lassen. Wichtig sei, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten sind, weshalb sich die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Anbieter empfehle, gab Bauer zu bedenken. Außerdem muss das Ganze recht schnell gehen: Im August soll der Wagen an Ort und Stelle sein, damit im September gestartet werden kann. (GEA)