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So will eine Eninger Künstlerin die Kultur trotz Pandemie lebendig halten

Die Eninger Künstlerin Christiane Haag hat unter dem Motto »Kultur im Lockdown« Plakatwände gestaltet, die an einigen Bushaltestellen aufgehängt sind.

Das Fotoprojekt »Kultur im Lockdown« der Eninger Künstlerin Christine Haag ist an den Bushaltestellen Wenge, Weberei, Friedrichs
Das Fotoprojekt »Kultur im Lockdown« der Eninger Künstlerin Christine Haag ist an den Bushaltestellen Wenge, Weberei, Friedrichsstraße und Spitzwiesen zu sehen. FOTO: GEMEINDE ENINGEN
Das Fotoprojekt »Kultur im Lockdown« der Eninger Künstlerin Christine Haag ist an den Bushaltestellen Wenge, Weberei, Friedrichsstraße und Spitzwiesen zu sehen. FOTO: GEMEINDE ENINGEN

ENINGEN. Leere Litfaßsäulen oder Plakatwände mit halb abgerissenen, ausgeblichenen Plakaten von Veranstaltungen, die gar nicht stattfinden konnten oder noch vom vergangenen Jahr hängen: Solche Anblicke fallen nun schon seit Monaten ins Auge. Hinter jedem dieser alten Plakate stehen Menschen, Kulturtreibende, Kreative, Veranstalter, Mitarbeiter von Kulturbüros, Techniker – dahinter stehen Schicksale, heißt es in einer Mitteilung der Eninger Gemeindeverwaltung.

Schicksale aus einer Branche, die aufgrund der Corona-Pandemie vor einem Jahr – zusammen mit vielen anderen Branchen – in den Dornröschenschlaf geschickt wurde. Mit ihrer Plakataktion »Kultur im Lockdown« macht die Eninger Künstlerin Christiane Haag aus der Not eine Tugend. Zwar kündigt sie keine Veranstaltungen an, aber sie präsentiert mit ihrer Aktion Menschen, die momentan von der Bildfläche verschwunden sind, verschafft ihnen eine neue Bühne und ruft damit die Kultur in Erinnerung.

Aufruf über Instagram

Ein Aufruf über Instagram reichte aus: Neben vielen Künstlern aus der Region haben sich auch Eninger Künstler und Kulturschaffende gemeldet, um dank Christiane Haags Aktion ein Lebenszeichen an ihr Publikum zu senden. Auch Dienstleister im Plakatierservice, die von der Situation ebenso betroffen sind, waren begeistert und haben einige Plakatwände im Ort mit 100 Motiven der Künstlerin bestückt. Zu sehen sind die Plakate an den Bushaltestellen Wenge, Weberei, Friedrichsstraße und Spitzwiesen.

In Schwarzweiß gehalten, warten die Akteure an den Wänden scheinbar nur darauf, sich selbst mit bunten Ankündigungen für Veranstaltungen überkleistern zu können, heißt es weiter in der Mitteilung. Nicht nur die auf den Fotos abgebildeten Künstler drücken die Sehnsucht nach buntem Kulturtreiben aus, auch durch die Gestaltung der Plakate selbst wird sie offensichtlich: Die Stimmung erscheint drückend. Und ebenso wie die Akteure wartet auch das Publikum geduldig auf das Ende der Pandemie, auf ein Wiedersehen in Geselligkeit und sehnt die Vorfreude auf ein herannahendes Event herbei, um endlich einmal wieder dem Alltag entkommen zu können. (pm)