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Aktuell Gewerbeschau

Sehr guter Standort mit Ausbau-Potenzial

Talk am GEA-Mobil: Was wünschen sich die Gewerbetreibenden von der Gemeinde St. Johann?

ST. JOHANN. Die Lage ist günstig: St. Johann hat das Zeug zum guten, ja sogar sehr guten Gewerbestandort. »Reutlingen und das Ermstal sind nah«, sagt Bernd Wendler vom gleichnamigen Würtinger Fensterbau-Betrieb. Und auch Michael Marschall, Vertriebs- und Marketingleiter beim Holzbauanlagen-Hersteller Weinmann in Lonsingen, schätzt die »kurze Anbindung an die Region Neckar-Alb«. Um wirklich gute Bedingungen für die örtlichen Gewerbetreibenden zu schaffen, bleibt aber auch noch manches zu tun – da waren sich die Gesprächspartner einer kleinen Talk-Runde am GEA-Mobil auf der St. Johanner Gewerbeschau einig. Hans-Dieter Nau von der Upfinger Schreinerei wünscht sich für die Betriebe schnelles Internet, für die Mitarbeiter eine gut ausgebaute Kinderbetreuung. Und Marschall hätte gerne mehr Anreize, um neue Unternehmen in der Gemeinde anzusiedeln, und verweist auf Beispiele aus dem Alb-Donau-Kreis.

Dass der Weg zu dringend benötigten Wohn- und Gewerbebauflächen steinig ist, unterstrich Bürgermeister Florian Bauer: Der Regionalplan, der hier einen engen Rahmen festzurrt, gehe für St. Johann immer noch von sinkenden Einwohnerzahlen aus – dabei zeigt die Entwicklung seit einigen Jahren nach oben. »Strukturveränderungen brauchen Zeit«, warb Bauer um Verständnis dafür, dass manches länger dauere. Im Würtinger Gewerbegebiet Ried, dessen Erweiterung jetzt ansteht, könne in ein bis zwei Jahren aber viel zu sehen sein, sagte der Bürgermeister auf Nachfrage von Bernd Wendler, der sich dort endlich wieder Bewegung wünscht. Auch Wohnraum fehlt in St. Johann, was Handwerk und Industrie die Suche nach Mitarbeitern nicht einfacher macht, wie die Gesprächspartner bestätigen.

Gewünscht wird auch mehr Austausch zwischen Gewerbe und Kommune und zwischen den Betrieben untereinander, damit zum Beispiel Initiativen wie die jetzt gestartete Fachkräfte-Offensive »Kispel sucht Käpsala« gemeinsam vorangetrieben werden können. Wendler regte an, quasi als Startschuss einmal alle Gewerbetreibenden einzuladen. Nau schlug vor, mit dem Gemeinderat immer wieder einmal Betriebe zu besuchen. (dew)