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Mit Volldampf in die Zukunft: 20 Jahre Verein Schwäbische Alb-Bahn in Münsingen

Bürgermeister Mike Münzing und SAB-Chef Bernd-Matthias Weckler.  FOTO: VEREIN
Bürgermeister Mike Münzing und SAB-Chef Bernd-Matthias Weckler. FOTO: VEREIN
Bürgermeister Mike Münzing und SAB-Chef Bernd-Matthias Weckler. FOTO: VEREIN

MÜNSINGEN. Trotz schwieriger Zeiten blickt der Verein Schwäbische Alb-Bahn mit Zuversicht auf das Jubiläumsjahr 2023: Den Verein gibt es dann seit 20 Jahren. Das Programm soll unter enger Einbeziehung der Ideen der Mitglieder in einer Vorstandsklausur im Januar festgelegt werden. Der Ausblick aufs Jubiläumsjahr bildete den roten Faden der Hauptversammlung des Vereins im Münsinger Lokschuppen. Greifbarer war die Vorfreude auf die Nikolaus-Dampfzugfahrten am 4. Dezember, dem zweiten Adventssonntag, nach zwei Jahren Coronapause.

Weniger historische Fahrzeuge

Beim Rückblick nahm der Bereich Technik und Werkstatt breiten Raum ein. Manuel Walker, Werkstattleiter und zweiter  Vorsitzender, berichtete von der erfolgreich gemeisterten Reparatur am Kessel der württembergischen T3. Im laufenden Jahr hätten die Erhaltungsarbeiten am historischen Fahrzeugmaterial erstmals nach den coronabedingten Einschränkungen wieder forciert werden können. Trotzdem müsse man überlegen, wie viele und welche Fahrzeuge man zuverlässig unterhalten könne. »Die Pandemie hat uns dazu gebracht, das Fahrzeug- und damit das Fahrtenkonzept zu überdenken«, so Walker.

Erstes Ergebnis war die Entscheidung, vier der sogenannten »Donnerbüchsen« zu verkaufen und nur die Personenwagen württembergischen Ursprungs zu behalten, die zur T3 passen oder als Ergänzungswagen benötigt werden. »Es ist niemandem gedient, wenn der Bahnhof voller Wagen steht, die mit der Zeit verrotten«, stimmte der erste Vorsitzende Bernd-Matthias Weckler zu und wies auf die Verantwortung für das historische Erbe hin. »Unser Bestand muss sich an dem orientieren, was wir in einem realistischen Zeitrahmen mit den vorhandenen Kräften schaffen können und das müssen wir immer wieder aufs Neue bewerten.«

Schriftführer und Lokomotivheizer Fabian Zeiler schilderte den 32 anwesenden Mitgliedern die Schwierigkeiten bei der Beschaffung und die Preisexplosion bei Steinkohle, verursacht durch die CO2- Steuer und das Importverbot russischer Steinkohle. Glücklicherweise habe die Spendenaktion »Kohle für Kohle« ein hervorragendes Ergebnis erbracht, sodass die Dampfzug-Fahrten in der Saison 2022 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden konnten. Stefanie Arnold, im Verein für die Finanzen zuständig, dankte den Spendern, die es ermöglicht hätten, dass die Fahrpreise stabil gehalten werden konnten. Man wolle die Aktion in der Saison 2023 fortführen.

Die Bauschulden sind bald getilgt

Das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr und die aktuelle Kassenlage ermöglichen es, zum Jahresende die restlichen Kredite für den Bau des Lokschuppens vorzeitig abzulösen. Weckler zeigte sich erfreut darüber, dass die enormen Leistungen des Vereins es über alle Krisen und Klippen hinweg ermöglicht hätten, die ursprünglich rund 800.000 Euro Schulden in nur 14 Jahren abzubauen. Bürgermeister Mike Münzing dankte Mitgliedern und Vorstand für ihr Engagement: »Ich kann mich noch gut an die Diskussionen im Gemeinderat erinnern, als es darum ging, die Kredite für den Eigenanteil des SAB-Vereins auf 25 Jahre abzusichern.« Der Verein sei damals gerade mal fünf Jahre alt gewesen und habe etwa 60 Mitglieder gehabt. »Es war die höchste Bürgschaft, die je von der Stadt für ein Vorhaben eines Münsinger Vereins gewährt wurde«, so Münzing. (eg)