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Aktuell Renovierung

Metzinger Wetterschutzhäusle in neuem Glanz

Viele Metzinger verbinden Erinnerungen mit dem Wetterschutzhaus auf dem Mühlwiesenfriedhof

Sieht wieder wie neu aus: Das Häusle auf dem Metzinger Mühlwiesenfriedhof. Armin Fischer, Belinda Richter und Konrad Berger (von
Sieht wieder wie neu aus: Das Häusle auf dem Metzinger Mühlwiesenfriedhof. Armin Fischer, Belinda Richter und Konrad Berger (von links) präsentieren stolz das Ergebnis der Arbeiten. FOTO: STADT
Sieht wieder wie neu aus: Das Häusle auf dem Metzinger Mühlwiesenfriedhof. Armin Fischer, Belinda Richter und Konrad Berger (von links) präsentieren stolz das Ergebnis der Arbeiten. FOTO: STADT

METZINGEN. »Das ist für uns eine Herzensangelegenheit. Das Wetterschutzhäusle ist einfach eine Metzinger Tradition und deshalb war es uns besonders wichtig es zu erhalten«, erklärte Konrad Berger, Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Planen und Bauen, warum das Wetterschutzhäusle am Eingang des Mühlwiesenfriedhofs seit Kurzem in ganz neuem Glanz erstrahlt. Die Arbeit war allerdings mit einem frischen Anstrich nicht getan, denn der Zahn der Zeit hatte sichtbar an dem kleinen Fachwerkhaus genagt.

Gebaut wurde es wahrscheinlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst als Lagergebäude für Arbeiten auf dem Friedhof. Seit den 1950er-Jahren wurde es – so wie es viele Metzingerinnen und Metzinger auch heute kennen – als Wetterunterstand für Friedhofsbesucher genutzt. Dass Wind und Wetter dabei dem Häusle zugesetzt haben, liegt also in der Natur der Sache.

Um das Häusle zu bewahren, haben die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatkräftig angepackt und in vielen Arbeitsstunden eine echte Rundumerneuerung auf die Beine gestellt. »Rund 140 Stunden Eigenleistung waren es im Schnitt pro Person«, so Belinda Richter und Armin Fischer vom städtischen Gebäudemanagement, die gemeinsam die Arbeiten durchgeführt haben. Dabei gab es auch einiges zu tun. So wurden der Putz ausgebessert, der Dachfirst erneuert, etwa 200 Ziegel komplett ausgetauscht, die Dachrinne ausgewechselt und auch die Bodenplatten barrierefrei hergerichtet. Auch sogenannte »wilde Aufwüchse«, also Pflanzen, die das Gebäude bewuchern und auf Dauer die Bausubstanz schädigen, wurden großflächig entfernt. Zum Abschluss gab es auch noch einen frischen Anstrich. Während das Häusle früher eher dunkel gehalten war, erstrahlt es jetzt in einer hellen, freundlichen Farbe. Unterstützt wurde das Rathausteam lediglich bei speziellen Arbeiten von Metzinger Handwerkern, etwa beim Gipsen oder bei Flaschnerarbeiten.

»Im Krieg als Kind mit ihrer Familie einen Unterschlupf darin gesucht«

Für viele Metzingerinnen und Metzinger hat das unscheinbar wirkende Häusle auf dem Friedhof größere Bedeutung. »Bei unseren Arbeiten hier vor Ort haben uns die Menschen oftmals erzählt, was sie mit dem Häusle verbinden und was sie hier erlebt haben. So hat eine ältere Dame berichtet, dass sie im Krieg als Kind mit ihrer Familie einen Unterschlupf darin gesucht hatte«, erinnerte sich Belinda Richter. (eb)