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Die Studierendenwerke im Land erhöhen Mieten - Ausnahme Tübingen

Günstige Zimmer von Studierendenwerken sichern vielen Hochschülern das Überleben in den finanziell mageren Jahren. Doch Energiekrise und Inflation machen auch vor den Türen der Wohnheime keinen Halt.

Die Unistadt ist nicht nur ein Touristenziel. Auch viele Geschäftsreisende kommen in die Stadt und den Kreis Tübingen. Foto: Mar
Die Tübinger Neckarfront. Foto: dpa
Die Tübinger Neckarfront.
Foto: dpa

Keine leichten Zeiten für Studierende: Nach der Corona-Pandemie sind Energiekrise und Inflation gekommen, nun werden die Wohnheimplätze im Südwesten teurer. Viele Studierendenwerke erhöhen zum Jahreswechsel die Zimmermieten, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

»Wir kommen nicht umhin, die Nebenkosten, die in unseren Mieten enthalten sind, zum 1. Januar 2023 anzupassen«, hieß es beispielsweise vom Studierendenwerk Stuttgart. Durchschnittlich 13 Prozent betragen die Erhöhungen bei Neuverträgen, Bestandsmieterinnen und -mieter bleiben verschont. Ähnlich ist die Situation in Mannheim. Die Mieten in neuen Verträgen werden seit diesem Wintersemester um fünf bis zehn Prozent angezogen. Nach Angaben des Studierendenwerks ziehen je Semester etwa 800 Menschen neu in die dortigen Wohnheime.

In anderen Städten wie Freiburg, Heidelberg und Karlsruhe erreichen die Mieterhöhungen dagegen alle Studierenden. Sie bewegen sich im Schnitt bei knapp zehn Prozent. Eine Mieterhöhung für alle laufenden Verträge »gab es so in der Form noch nie«, heißt es aus Karlsruhe. Bisher habe es nur für neue Verträge kleinere Erhöhungen um fünf bis zehn Euro gegeben. In den vergangenen fünf Jahren sei der durchschnittliche Mietpreis gerade einmal um zehn Euro gestiegen.

In Freiburg treffen die Mieterhöhungen fast 6.000 Studierende. Sie müssen ab dem neuen Jahr 25 Euro mehr zahlen. Der Grund: Im Vergleich zu 2021 verdoppelten sich im kommenden Jahr die Strom- und Heizkosten für einen Wohnplatz. Doch nicht nur das, sondern auch allgemeine Preissteigerungen für Dienstleistungen, Waren oder Pachtzahlungen setzen den Studierendenwerken den Angaben zufolge zu.

In Heidelberg sind es 25 bis 40 Prozent höhere Energiekosten für das Jahr 2023. Daher sehe sich das Studierendenwerk mittlerweile gezwungen, seine Mieten ebenfalls zu erhöhen, sagte ein Sprecher. Die Höhe und der genaue Zeitpunkt der neuen Miete sei noch im Gespräch, der Start der Erhöhungen aber für das Frühjahr geplant.

Gegen den Mainstream schwimmt Tübingen: »Wir haben uns bewusst gegen eine Mieterhöhung entschieden«, sagte ein Sprecher des dortigen Studierendenwerks. Man beobachte die Lage jedoch weiter.

Von den Studierenden verzeichneten die befragten Studierendenwerke keine Reaktionen. Das könne daran liegen, dass die Mieten für Wohnheimplätze trotz der Erhöhungen viel günstiger seien als auf dem restlichen Markt, vermutete die Sprecherin des Werks in Freiburg. Darüber hinaus müssen Studierende in Wohnheimen keine Angst vor Nachzahlungen haben, wie die dpa-Umfrage ergab. In der Regel sind den Antworten zufolge mit ihrer Warmmiete alle Kosten abgedeckt. (dpa)