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BeneVit-Chef Kasper Pfister fordert: Auch Altenpfleger sollen impfen

BeneVit-Chef Kasper Pfister plädiert dafür, dass auch examinierte Altenpfleger für das Impfen eingesetzt werden. Bei den Pflegeheimen sollen sich auch Bürger impfen lassen

Impfpass
Eintrag über eine Corona-Impfung in einem Impfpass. Foto: Pleul/dpa
Eintrag über eine Corona-Impfung in einem Impfpass.
Foto: Pleul/dpa

MÖSSINGEN. »Deutschland verfügt über gut 320 000 examinierte Fachkräfte in der Altenpflege, die das Impfen gelernt haben. Warum nutzen wir diese Kompetenzen nicht, um Bewohner und Mitarbeiter in Pflegeheimen und Bürger am Ort zu impfen«, fragt sich Kaspar Pfister, Gründer und Inhaber der in Mössingen beheimateten BeneVit-Gruppe.

Pfister bezieht sich dabei auf ein Online-Gespräch des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU). »Wir sind in einer Notlage, und in einer Notlage muss man bestimmte Dinge großzügig gestalten«, so der RKI-Präsident. »Ich sag das jetzt mal ganz klar: Es muss jetzt Schluss sein, dass irgendwer irgendwelchen anderen Berufsgruppen aufgrund von irgendwelchen Umständen nicht gestattet, zu impfen«, betonte Wieler. »Wir brauchen jede und jedem zum Impfen. Jeder Mann und Maus, der impfen kann, soll jetzt gefälligst impfen. Sonst kriegen wir diese Krise nicht in den Griff«, so Lothar Wieler laut rp online.

»Die Einsicht kommt recht spät, dass jeder, der eine Diabetesinjektion verabreichen kann, auch eine Covid-Impfung vornehmen könnte. Wir haben keine andere Wahl, als alle Ressourcen zu nutzen, alles zu mobilisieren, was machbar ist. Als Betreiber von Altenheimen ist es uns natürlich möglich, nicht nur unsere Bewohnerinnen und Bewohner wie auch alle Mitarbeiter zu boostern, sondern auch allen impfwilligen Bürgern an den Standorten unserer Pflegeheime ein Impfangebot zu unterbreiten.«

Unter Polizeischutz

Vor Kurzem hatte Pfister die Freistellung von rund 70 ungeimpften Mitarbeitern angekündigt. »Wer sich nicht impfen lassen will, hat bei uns im Unternehmen keine Zukunft«, hatte er betont. In den sozialen Medien und zahlreichen E-Mails wurde er daraufhin bedroht und beleidigt. Die Kriminalpolizei Reutlingen ermittelt inzwischen und habe das Unternehmen unter Schutz gestellt. »Mit Freiwilligkeit muss endgültig Schluss sein. Wir brauchen die zwingende Impfpflicht und die dafür nötigen Kapazitäten und Impfstoffe«, ist sich Kaspar Pfister sicher. (eg)