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Weniger Ausbildungsplätze in der Region: Gewerkschaften besorgt

Am Dienstag starteten die neuen Auszubildenden in der Region in ihr Berufsleben. Doch auch der Ausbildungsstart am 1. September wurde, wie so vieles in dieser Zeit,  von der Pandemie überschattet.  Gewerkschaftsvertreter in der Region warnten nun vor Fachkräftemangel infolge mangelnder Ausbildungsplätze.

Die Hauptkundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes steht unter dem Motto "Gute Arbeit für Europa - Gerechte Löhne und sozi
Die Gewerkschaften in der Region sind mit der aktuellen Ausbildungssituation nicht zufrieden.
Die Gewerkschaften in der Region sind mit der aktuellen Ausbildungssituation nicht zufrieden.

REUTLINGEN. »Wir wollten den Ausbildungsstart zum Anlass nehmen, um über die Ausbildung in der Region zu reden«: Der Beginn des Pressegesprächs zwischen regionalen Gewerkschaftsvertretern und Medienvertretern begann am Freitagmorgen gewöhnlich.

Die Zahlen jedoch, die die Gewerkschaftler mithilfe von Daten der IHK Reutlingen anschließend vortrugen, waren es nicht: »Wir verzeichnen einen Wegfall von 21 Prozent bei den Ausbildungsplätzen im Kreis Reutlingen und von 19 Prozent im Kreis Tübingen«, berichtete Moritz Stipert,  Jugendreferent beim Deutschen Gewerkschaftsbund Baden-Württemberg (DGB). Die Gewerkschafent würden das als Riesenproblem ansehen, weil die fehlenden Ausbildungskapazitäten Probleme der regionalen Wirtschaft verschärften. Die Coronakrise wirke hier wie ein Brennglas, das bestehende Schwierigkeiten stärker sichtbar mache.

»Immer wieder haben sich Firmen in den letzten Jahren massiv über Fachkräftemangel geärgert. Aber wer nicht ausbildet, kann sich nacher nicht über mangelnde Fachkräft beschweren«, betonte so Ludwig Joos, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Tübingen-Reutlingen. Auf der anderen Seite gebe es auch freie Ausbildungsplätze, die von jungen Menschen nicht nachgefragt würden, berichtete Jonas Weber, Jugendsekretär bei ver.di Fils-Neckar-Alb.

Hier sei es nötig, die Ausbildungsqualität zu verbessern, um die Attraktivität der Ausbildungsplätze zu stärken, forderten die Gewerkschaftler. Nur wer seine Ausbildungsplätze attraktiv gestalte, könne auch Nachwuchs für das Unternehmen finden. (GEA)

Mehr über das Pressegespräch und die Forderungen der Gewerkschaften lesen Sie am morgigen Samstag, 06.  August, bei GEA+, im E-Paper und in der gedruckten Ausgabe des Reutlinger General-Anzeigers.