REUTLINGEN. Der Mülleimer quillt über, die Jugendlichen, die auf der Lkw-Rampe im Hinterhof der ehemaligen Seitz-Strickmoden-Fabrik in Reutlingen sitzen, sind nicht wirklich zu beneiden. Im Aufgang zu den Klassenzimmern stapeln sich alte Kartons - wie eine Bildungseinrichtung sieht es hier noch nicht wirklich aus. Die Nebenstelle des Carlo-Schmid-Hauses ist so etwas wie die Endstation der Durchgefallenen. Seit drei Jahren kommen jedes Schuljahr um die 60 Jugendliche hierher, die keinen oder einen schlechten Hauptschulabschluss haben. Sie sind hier, um sich nicht auch noch die letzte Chance auf einen Ausbildungsplatz zu verbauen.
Heutzutage ist das Absolvieren der Hauptschule längst kein Garant mehr für den direkten Einstieg in eine Berufsausbildung. Ein Trend, der im Hinblick auf die teuren Weiterbildungsmaßnahmen auch für den Steuerzahler dramatisch ist: Nachschulische Qualifikationen von nicht ausbildungsreifen Jugendlichen belaufen sich laut IW inzwischen auf 3,4 Milliarden Euro im Jahr. Und die deutsche Wirtschaft sieht ihre Wettbewerbsfähigkeit durch den zunehmenden Fachkräftemangel - mitunter ausgelöst durch Bildungsarmut - gefährdet. Nachfolgende Generationen seien nicht mehr besser qualifiziert als aus dem Arbeitsprozess ausscheidende, sagt Martin Wansleben, Geschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. (GEA)
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