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Warum sich ein Ohnastetter Ehepaar über ein Hornissennest im Garten freut

Viele würden bei diesem Anblick eher den Kammerjäger oder das Landratsamt anrufen. Doch das Ehepaar Mollenkopf hat große Freude an den vielen Insekten in seinem Garten.

Hornissennest im Nistkasten: Fred und Margret Mollenkopf freuen sich über das »Naturschauspiel« in ihrem Garten. Foto: Mollenkopf
Hornissennest im Nistkasten: Fred und Margret Mollenkopf freuen sich über das »Naturschauspiel« in ihrem Garten.
Foto: Mollenkopf

OHNASTETTEN. Dass allerlei Tiere in ihrem Garten leben - das ist für das Ohnastetter Ehepaar Fred und Margret Mollenkopf nichts neues: Bienen und Wespen, Kröten im Teich, allerlei Vögel in den vielen Nistkästen. Doch ein Hornissennest nur drei Meter von der Terrasse entfernt - das hatten auch die Mollenkopfs bisher noch nicht. Während die meisten Menschen in so einem Fall wohl direkt die den Kammerjäger oder das Landratsamt anrufen würden, freuen sich die beiden seit Wochen über das Naturschauspiel, das sich ihnen im Garten bietet.  

»Wir beobachten seit Jahren, dass dort Meisen nisten«, erzählt Fred Mollenkopf. Ende Juni habe er dann aber plötzlich andere Bewohner am Vogelnistkasten entdeckt: die ersten Hornissen. »Am Anfang flog mal eine rein und eine raus«, erinnert er sich.

»Und irgendwann beobachtet man dann, wie der Kasten fast zu klein wird.« Emsig hätten die zwei bis drei Zentimeter großen Insekten ihr Nest gebaut. »Das war so schön und spannend zu beobachten«, schwärmt Naturliebhaber Mollenkopf beim Telefonat mit dem GEA. »Man konnte anfangs beobachten, wie eine Hornisse den Eingang des Nests bewacht hat. Nicht alle Hornissen sind reingekommen.«

Ziel: Hornisse in ein anderes Licht rücken

Ein Hornissenvolk kann laut Nabu 400 bis 700 Tiere umfassen. In der Zeit zwischen Mitte August und Mitte September erreicht es seinen Entwicklungshöhepunkt. »Aber die lassen uns total in Ruhe, keine hat uns je gestochen«, sagt Mollenkopf. Nach einem Hornissenangriff beim Uracher Wasserfall waren mehrere Artikel über Hornissen im GEA erschienen. Der 72-jährige Mollenkopf fühlte sich daraufhin herausgefordert, »das Insekt Hornisse in ein anderes Licht zu rücken«, wie er mit einem Augenzwinkern sagt. In seinem Garten gibt es sogar noch ein zweites Nest. Mollenkopf findet die Tiere nicht nur spannend, sondern auch noch praktisch: Denn sie halten Wespen im Schach, die durchaus aufdringlicher werden können. 

Die Hornissen in Mollenkopfs Garten haben mittlerweile sogar schon Bekanntheit erlangt. Seitdem er Bilder von ihnen in seinen Whatsapp-Status gestellt hat, kommen auch gerne mal Freunde und Bekannte vorbei, um sich dieses »herrliche Naturschauspiel« aus der Nähe anzuschauen, wie er erzählt. Und er ist überzeugt: »So lange man da nicht mit dem Stock reinschlägt und sie bedroht, tun die einem nichts.« Auch der Landesbund für Vogelschutz Bayern schreibt auf seiner Homepage: »Hornissen sind grundsätzlich friedfertige Tiere, die eher die Flucht ergreifen als Konfrontation suchen.« (GEA)