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Vier Tage schön + gut im Alten Lager bei Münsingen

Von 30. Oktober bis 2. November präsentieren überwiegend regionale Aussteller Produkte rund ums Essen, Wohnen, Mode und Lifestyle auf dem ehemaligen Kasernengelände.

Schöne Dinge in einmaliger historischer Kulisse: Die Messe schön & gut im Alten Lager lockt seit Jahren Tausende Besucher an.
Schöne Dinge in einmaliger historischer Kulisse: Die Messe schön & gut im Alten Lager lockt seit Jahren Tausende Besucher an. Foto: Cordula Fischer
Schöne Dinge in einmaliger historischer Kulisse: Die Messe schön & gut im Alten Lager lockt seit Jahren Tausende Besucher an.
Foto: Cordula Fischer

MÜNSINGEN. »Wir gehen stramm auf die 20 zu«, sagt Stephan Allgöwer. Die Organisation der Verbrauchermesse schön & gut gehört zu den Großprojekten seiner Reutlinger Event-Agentur solutioncube. Vom 30. Oktober bis zu 2. November geht die Messe im Alten Lager bei Münsingen zum nunmehr 17. Mal über die Bühne. Mit 227 Ausstellern rund ums Essen, Trinken, Anziehen, Wohlfühlen und Genießen hat die schön & gut inzwischen gigantische Ausmaße angenommen. Mehr geht nicht, sagt solutioncube-Projektleiterin Kathrin Hemminger-Lang, »wir haben mehr Bewerber, als wir aufnehmen können«.

Zusagen gehen an diejenigen, die für Qualität, Regionalität und Authentizität bürgen können. Die Messe will mehr als ein Shopping-Event oder eine Konsum-Meile vor schöner Kulisse sein, betonen nicht nur die Organisatoren, sondern auch die lokalen Partner. »Das ist eine super Plattform, auf der sich unsere Akteure präsentieren und voneinander lernen können«, sagt Achim Nagel. Gemeint sind die Betriebe im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Ticket gilt auch fürs Biosphärenzentrum

Dessen Geschäftsstelle leitet Nagel, der die Nähe zur Messe und ihren Machern bewusst stärken will. Auch, um die Menschen dauerhaft fürs Biosphärengebiet, für die Alb und ihre Menschen zu begeistern. Teil der Kooperation ist deshalb ein Extra für Besucher: Wer ein Tagesticket für die Messe kauft, bekommt damit auch freien Eintritt im Biosphärenzentrum an Eingang des Alten Lagers. Wer Lust und Zeit hat, kann sich die interaktive Ausstellung über die Alb und ihre Menschen dort gleich ansehen und dazu auch Glühwein oder Punsch genießen. Oder einfach später wiederkommen: Das Gratis-Ticket gilt bis 28. Februar 2026.

Auch der Münsinger Bürgermeister Mike Münzing ist sich sicher, dass die schön & gut nicht nur schön und gut ist, sondern seiner Stadt und der Region auch guttut - in touristischer Hinsicht. »Sie fällt in eine Zeit, in der sonst nicht mehr so viel los ist.« Hotellerie und Gastronomie, aber auch das Image der Alb im Allgemeinen, glaubt Münzing, profitieren von der mehrtägigen Messe: »Manche verbinden den Messebesuch mit einem Kurzurlaub, bleiben ein paar Tage und erkunden auch das Biosphärengebiet.« Und kommen im Idealfall auch mal wieder.

Schafe: Die wolligen Alleskönner sind nicht nur ein Markenzeichen der Alb, sondern auch die tierischen Stars der Messe.
Schafe: Die wolligen Alleskönner sind nicht nur ein Markenzeichen der Alb, sondern auch die tierischen Stars der Messe. Foto: Cordula Fischer
Schafe: Die wolligen Alleskönner sind nicht nur ein Markenzeichen der Alb, sondern auch die tierischen Stars der Messe.
Foto: Cordula Fischer

Positive Effekte erhofft sich insbesondere auch ein Wirtschaftszweig, der seit jeher eng mit der Alb verbunden ist: Die Schäferei, die von Anfang an ihren Platz auf der schön & gut hatte und auch dieses Jahr wieder sehr präsent sein wird. Sie hat ihre eigene Halle (S 11) , wo am Samstag, 1. November, ab 13 Uhr auch prominente Gäste auf dem Podium aufeinander treffen werden: Politiker - Staatssekretär Dr. André Baumann und Bürgermeister Mike Münzing - diskutieren mit Kreisbauernverbands-Chef Gebhard Aierstock, den Schäfern Alfons Gimber (Vorsitzender des Landesschafzuchtverbands) und Ernst Fauser (Vorsitzender der Baden-Württembergischen Lammerzeugergemeinschaft) sowie Jungschäferin Ann-Kathrin Kitzinger.

Draußen kann man Schäfern beim Schauhüten zusehen, im Tierzelt werden besondere Schafrassen vorgestellt - unter anderem die kleinste Schafrasse der Welt, die bei der Pflege in Weinbergen ihre Stärken ausspielen kann. Die Schäferinnen und Schäfer sind es auch, die bei den Modenschauen - jeweils um 12 und um 15.30 Uhr am 1. und 2. November - in schicke Naturmode aus heimischer Wolle schlüpfen. Überhaupt hat der Textil-Bereich in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewonnen, berichtet Kathrin Hemminger-Lang.

Produkte, zu denen es eine persönliche Geschichte gibt

Anna-Naemi Krauß, die in der Biosphärengebiets-Geschäftsstelle für naturschutzorientierte Regionalentwicklung im Bereich Schäferei zuständig ist, weist auf ein wegweisendes Projekt hin, das sich bei der schön & gut ebenfalls vorstellen wird: Hinter »Locwool« verbirgt sich eine Vermarktungsgesellschaft, die Produkte aus süddeutscher Wolle entstehen lässt. Mit dabei sind auch Unternehmen aus dem Biosphärengebiet.

Unter den 227 Ausstellern sind 41 neue oder Wiederkehrer, etliche von ihnen machen Mode. Darunter ein junges Start-up, wie Kathrin Hemminger-Lang erzählt: »Ein junger Mann hat die Rundstrickmaschinen vom Opa reaktiviert.« Geschichten wie diese sind es, die Mike Münzing auch nach Jahren noch immer wieder aufs Messegelände locken: »Die Kombination aus besonderen Produkten und die Begegnung mit den Menschen, die sie herstellen, gefällt mir.« Und weil die Beschicker von netten Gesprächen alleine nicht leben können, »nehme ich wahrscheinlich auch meinen Geldbeutel mit«, sagt der Bürgermeister. Einkaufen kann man auf dem weitläufigen Messegelände in den historischen Getreidespeichern samt Außenbereich so ziemlich alles, was das Leben schöner macht. Wildspezialitäten, Käse, Süßes und Spirituosen genauso wie Dekoratives für Haus und Garten, Bekleidung und Möbel. (GEA)

Tickets und Anreise

Die Messe schön + gut im Albgut im ehemaligen Alten Lager bei Münsingen dauert vier Tage lang - von Donnerstag, 30. Oktober, bis Sonntag, 2. November. An den ersten beiden Tagen wird bereits um 10 Uhr geöffnet, am Feiertag, 1. November, und am Sonntag, 2. November, erst um 11 Uhr. Besucher können bis 18 Uhr auf dem Gelände bleiben. Das Tagesticket kostet 12 Euro - nach mehreren Jahren stabiler Preise habe sich eine Erhöhung um 2 Euro nicht mehr vermeiden lassen, sagt Messe-Veranstalter Stephan Allgöwer. Wer sich ein Ticket im Vorverkauf sichert, hat einen Vorteil: Es gilt auch in den Zügen und Bussen im Naldo-Verkehrsverbund. Vom Münsinger Bahnhof aus pendelt im Halbstunden-Takt ein Shuttlebus, der auch an der Haltestelle beim ehemaligen Hallenbad und beim Biosphärenzentrum Zwischenstopps einlegt. Wer mit dem Auto anreist, kann für 4 Euro auf dem Gelände parken. (ma)