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Viel Sonne, wenig Schnee: Roland Hummel zieht die Januar-Bilanz

Im Hochwinter war es frühlingshaft.

Sonnenaufgang über der Schwäbischen Alb
Die Sonne geht auf am Horizont über der Schwäbischen Alb. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild
Die Sonne geht auf am Horizont über der Schwäbischen Alb. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

ENGSTINGEN. Trocken, sonnig, wenig Schnee: ein ungewöhnlicher Januar auf der Schwäbischen Alb. Ski- und Snowboardfahrer hatten das Nachsehen. Roland Hummel von der Wetterstation Engstingen hat genaue Daten zum Wetter im ersten Monat des Jahres.

Auch im ansonsten kältesten Jahresmonat dominierten weiterhin milde Luftmassen das Wettergeschehen. Die Autobahn für Tiefdruckgebiete war in fünf Kilometern Höhe (Jetstream) immer noch gut ausgebaut. In rascher Folge zogen daher die Zyklonen (Tiefs) mit einer kräftigen Westströmung über den Nordatlantik nach Europa. Bis zum 18. Januar war es daher vorfrühlingshaft mild mit Tagestemperaturen bis zu 12,0 Grad am 16. Januar. Es war zumeist trocken in dieser Zeit, ganze sechs Millimeter Niederschlag wurden registriert.

Selbst in klaren Nächten trat meist nur leichter Frost auf. Ab dem 18. Januar gab es einen kleinen winterlichen Abschnitt. Rückseitig eines der Tiefs gelang es subpolarer Meeresluft, bis in unsere Region vorzudringen. Auf der Albhochfläche bildete sich einige Tage lang eine dünne Schneedecke, in der Nacht vom 22. auf den 23. Januar wurde Starkfrost von minus 10,5 Grad Celsius gemessen. Das kräftige Hoch Ekart sorgte für etwas Ruhe in der Wetterküche. Mit 1045 Hektopascal zeigten die Barometer rekordverdächtige Werte am 20. Januar an. Die Jetstream-Düse regenerierte sich jedoch rasch wieder mit milder Luft. Gegen Monatsende war die Alb erneut schneefrei.

Am 31. Januar wurde die mildeste Januarnacht seit mindestens 33 Jahren mit einer Tiefsttemperatur von 8,9 Grad Celsius registriert. Eine grundlegende Änderung dieser Großwetterlage war zu Beginn des Februar nicht zu erkennen.

Mit einer mittleren Temperatur von 1,5 Grad war der Januar um 3,6 Grad wärmer als normal. Nur 28 Millimeter Niederschlag (46 Prozent) wurden gemessen, es war so der trockenste Januar seit 14 Jahren. Dagegen war die Hochwintersonne fast auf Rekordhoch. Nach 1990 und 2006 war es heuer mit 107 Stunden Sonnenschein nämlich der sonnigste Januar seit mindestens 75 Jahren auf der Mittleren Alb. (hu)

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