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Völlig unkoordinierter Breitbandausbau in Münsingen

Die Mängelliste beim oftmals völlig unkoordiniert vonstatten gehenden Breitbandausbau in Münsingen wird immer länger.

Breitbandkabel
Eine Kabeltrommel mit Leitungen für Breitbandkabel steht auf einer Baustelle. Foto: dpa
Eine Kabeltrommel mit Leitungen für Breitbandkabel steht auf einer Baustelle.
Foto: dpa
MÜNSINGEN. Löcher. Überall Gräben und Löcher. Und das alles für eine bessere und schnellere Internetverbindung auch auf dem Land. Rund um Münsingen kommen sich dabei jetzt Baufirmen verschiedener Auftraggeber ins Gehege. Und sie leisten wohl nicht immer Qualitätsarbeit.

Münsingens Tiefbauamtsleiter Jürgen Weber, der dem Gemeinderat erklärt hat, er könne inzwischen einen seiner Mitarbeiter allein damit beschäftigen, dem oftmals völlig unkoordiniert vonstatten gehenden Breitbandausbau in Münsingen hinterherzulaufen, hat bereits eine lange Mängelliste geschrieben und spricht im Zusammenhang von manchen Arbeiten im öffentlichen Straßenraum unverblümt von Sachbeschädigung.

Dr. Eberhard Rapp hatte sich in der Sitzung am Dienstag mit seinem »ganz schlechten Gefühl« in der Sache an die Verwaltung gewandt und gesagt: »Da haben wir uns auf was Ungeheuerliches eingelassen.« Bürgermeister Mike Münzing konnte und wollte in dem Zusammenhang auch nicht schönreden, dass hier an verschiedener Stelle bereits in der Vergangenheit weitreichende Fehler begangen wurden: »Das wird ein Millionengrab, weil es nicht richtig organisiert worden ist von Anfang an.«

Baustopp verhängt

Der Bürgermeister hat in Sachen Breitbandausbau und Förderung durch Bund und Land unlängst (wieder) ein Gespräch mit Vertretern des Innenministeriums geführt und darlegen können, dass noch »mehr Geld in das System zu werfen, das System nicht schneller werden« lasse. Schlimmer noch: Im Bewusstsein, dass Fördergelder fließen und Kommunen gehalten sind, diese innerhalb eines viel zu kurz bemessenen Zeitrahmens zu investieren, haben Firmen für ihre Arbeiten astronomische Preise verlangt.

Mike Münzing spricht hier von einer »Wild-West-Manier«. Und dass er im konkreten Fall bei einer Baustelle für die Verkabelung in Richtung Buttenhausen einen Baustopp erwirkt habe, weil nicht alles mit rechten Dingen gelaufen sei. Für die nächste Runde, in der Kommunen Förderanträge für den Breitbandausbau stellen können, werde der Zeitrahmen auf zwei Jahre ausgedehnt und damit »etwas Druck aus dem Kessel« genommen, will Münzing bei seinem Gespräch mit dem Innenministerium erfahren haben.

Was auch MdL und Gemeinderat Andreas Glück so bestätigen konnte, der eine prozentuale Förderung von Maßnahmen für einen Schritt in die richtige Richtung hält. (GEA)