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Thomas Bodenmüller arbeitet seit 40 Jahren beim SWEG-Verkehrsbetriebs

Thomas Bodenmüller ist in Gammertingen fest verwurzelt.  FOTO: SWEG
Thomas Bodenmüller ist in Gammertingen fest verwurzelt. FOTO: SWEG
Thomas Bodenmüller ist in Gammertingen fest verwurzelt. FOTO: SWEG

GAMMERTINGEN. Vier Jahrzehnte in einem Unternehmen – das schaffen nur wenige Menschen. Einer von ihnen ist Thomas Bodenmüller. Er begann am 1. September 1982 seine Arbeit in Gammertingen bei der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL), die inzwischen zur Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) gehört. Heute leitet er den SWEG-Zugbetrieb auf den Zollernalbbahnen.

Dass die Züge des SWEG-Verkehrsbetriebs Hohenzollerische Landesbahn zwischen Tübingen und Sigmaringen zuverlässig fahren – dafür trägt Thomas Bodenmüller die Verantwortung. »Jeder Tag ist anders«, sagt er. »Mal läuft alles super, mal ist der Wurm drin.« Dann muss er als Netzleiter Ersatz für kurzfristig erkranktes Personal organisieren oder auf Unfälle, Streckensperrungen und -einschränkungen reagieren. »Solche Herausforderungen lassen sich dank des guten Teams gut meistern«, so Bodenmüller. »Alle Zahnräder – von der Leitstelle bis zum Triebfahrzeugführer – passen bei uns sehr gut zusammen.« Auch SWEG-Chef Tobias Harms schätzt seine Leistungen: »Sein Verantwortungsbereich betrifft wichtige Strecken. Und mit Herrn Bodenmüller weiß ich diese in sehr guten Händen.«

Schlosser und Lokführer

Mit dem Zugverkehr auf den Zollernalbbahnen ist Thomas Bodenmüller von Anfang an eng verbunden. Von 1982 bis 1985 absolvierte er eine Lehre als Betriebsschlosser in der HzL-Bahnbetriebswerkstatt in Gammertingen. Als Ende der 1980er-Jahre mehr Lokführer benötigt wurden, ließ sich Bodenmüller auch in diesem Bereich ausbilden und war danach – neben der Arbeit als Schlosser in der Werkstatt – Reservelokführer. Nach und nach nahmen die Lokführer-Einsätze zu. Sowohl die Triebfahrzeuge von MAN, die NE81 und Regio-Shuttle ist er gefahren wie auch Güterzüge.

Aufgrund eines schweren Autounfalls geriet sein Leben im Mai 2001 aus den Fugen. Bodenmüller musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus transportiert werden und im darauffolgenden Jahr mühsam das Laufen wieder lernen. »Bald war klar, dass ich als Lokführer nicht weiterarbeiten konnte.« Eine innerbetriebliche Umschulung zum Zugleiter und Cargo-Disponenten ermöglichte den Wechsel zu Bürotätigkeiten und somit die Wiedereingliederung ins Berufsleben. Dienstsitz war von nun an der Bahnhof Gammertingen. Seit 2010 leitet der zweifache Familienvater den Bahnhof Gammertingen – damals hieß es noch »Bahnhofsvorstand«, heute lautet seine korrekte Berufsbezeichnung »Leiter Netz 14 (Zollernbahn)«. Fast 70 Beschäftigte sind dem 55-Jährigen zugeteilt, dazu 18 Lint54-Fahrzeuge und mehrere Güterlokomotiven.

Dass mit den neuen Lint54-Fahrzeugen der Zugverkehr in puncto Komfort, Sicherheit und Stabilität noch einmal einen gehörigen Sprung nach vorn gemacht hat, weiß Bodenmüller nur zu gut. »Den heutigen Arbeitsplatz eines Triebfahrzeugführers kann man mit dem von vor 20 Jahren überhaupt nicht mehr vergleichen.« So habe es in früheren Fahrzeugen einen traktorartigen Holzsitz gegeben und an Klimaanlagen sei auch nicht zu denken gewesen. Viel moderner ist übrigens auch der Bahnhof Gammertingen geworden. Nach dem Abriss des alten Bahnhofsgebäudes wurde zu Pfingsten 2014 der jetzige Neubau mitsamt elektronischem Stellwerk eröffnet.

Eng verbunden ist Thomas Bodenmüller nicht nur mit dem Zugverkehr der Region, sondern auch mit der Stadt Gammertingen, in der er seit seiner Kindheit lebt. Kindergarten, Grund- und Hauptschule – alles hat er in der Stadt besucht. Seit Jahrzehnten spielt er Tenorhorn in der Stadtkapelle. Dort liegen auch die Wurzeln für die Karriere bei der Hohenzollerischen Landesbahn.

Musik gehört zum Leben

Denn der damalige Mitmusiker Alfred Lauw war gleichzeitig stellvertretender Leiter der Bahnbetriebswerkstatt und machte Thomas Bodenmüller auf das Unternehmen aufmerksam. Musikalisch engagiert sich der Gammertinger – gemeinsam mit seiner Frau – auch im Gospelchor »Spirit of Joy« der katholischen Kirchengemeinde. Außerdem sitzt Bodenmüller seit drei Jahren in der Fraktion »Gleiches Recht für alle« im Gammertinger Gemeinderat.

Läuft alles wie geplant, wird Thomas Bodenmüller frühestens im Jahr 2030 in Rente gehen – nach dann mehr als 48 Jahren Dienstzeit. Nun freut er sich aber erst einmal auf den 28. Oktober. An diesem Tag wird er – gemeinsam mit weiteren SWEG-Dienstjubilaren – bei einer Festveranstaltung im Europa-Park von seinem Arbeitgeber ausgezeichnet. »Das ist eine schöne Wertschätzung«, so Thomas Bodenmüller. (eg)