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Sven Wahl erhält Kulturlandschaftspreis für Waldweide-Projekt in Hohenstein

Kai Rau und Sven Wahl (Zweiter und Dritter von links) haben den Preis in Filderstadt entgegengenommen.  FOTO: RUDEL
Kai Rau und Sven Wahl (Zweiter und Dritter von links) haben den Preis in Filderstadt entgegengenommen. FOTO: RUDEL
Kai Rau und Sven Wahl (Zweiter und Dritter von links) haben den Preis in Filderstadt entgegengenommen. FOTO: RUDEL

HOHENSTEIN/FILDERSTADT. Auf zehn Hektar Fläche betreibt Sven Wahl im Gemeindewald Hohenstein ein Waldweide-Projekt – als Hutewald. Diese bis vor 200 Jahren weit verbreitete historische Landnutzungsform halboffener Weidewälder ist heute nahezu vollständig aus der Kulturlandschaft verbannt und verschwunden. Seit 2004 wird mit einer Mutterkuh-Herde robuster Hinterwälder und mit modernem Biotopmanagement versucht, dieses alte Element der Kulturlandschaft neu zu beleben. Sven Wahl bewirtschaftet hierfür ein Waldgrundstück in der Nähe von Ödenwaldstetten. Ein solches Projekt bringt viel Arbeit mit sich. Denn ohne menschliches Eingreifen würden schnell wenige Arten dominieren. Wichtig ist, dass es nicht zu einer Verbuschung des Waldes kommt.

Es gibt Tierarten, die eine Mischung aus Licht und Schatten brauchen. Dann nimmt der Artenreichtum an Vögeln und Insekten in den Flächen zu.

Sven Wahl, der zusammen mit Kai Rau die Waldweide betreibt, erhielt im Beisein von Bürgermeister Jochen Zeller die Auszeichnung für den Kulturlandschaftspreis 2022. Überreicht wurde die Auszeichnung am 29. September in Filderstadt-Bonlanden im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung.

»Viele dieser historisch wie ökologisch besonders bedeutsamen Strukturen und Schönheiten unserer durch Bewirtschaftung entstandenen Landschaft würden ohne solchen Einsatz verschwinden oder in Vergessenheit geraten«, betonte der Geschäftsführer des Schwäbischen Heimatbundes, Dr. Bernd Langner, bei der Bekanntgabe der Preisträger.

Jeder Hauptpreisträger erhält ein Preisgeld von 1 500 Euro, der Kleindenkmalpreis wird mit je 500 Euro belohnt. Die Preissumme wird vom Sparkassenverband Baden-Württemberg sowie der Sparkassenstiftung Umweltschutz zur Verfügung gestellt.

Wer sich in Württemberg, Hohenzollern und den angrenzenden Regionen um den Erhalt von Streuobstwiesen, Wacholderheiden, Trockenmauern und anderen landschaftsprägenden Elementen kümmert, kann sich um den Kulturlandschaftspreis bewerben, den der Schwäbische Heimatbund und der Sparkassenverband Baden-Württemberg jährlich ausloben. (eg)