ST. JOHANN. Mit einem Baugesuch hat sich St. Johanns Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung schwergetan: dem Antrag, einen bestehenden Rinder- und Schweinestall in Upfingen für die Pferdehaltung umbauen zu dürfen. Zehn Pferde und vier Ponys finden hier Platz. Bedenken hatte im Vorfeld auch schon der Upfinger Ortschaftsrat geäußert, der seine Zustimmung zunächst verweigert hatte, weil er um die Entwicklungsmöglichkeiten in diesem innerörtlichen Bereich fürchtet.
Denn das Gebiet, in dem der Hof liegt, ist »ein richtiges Loch, das man bebauen könnte«, wie Gemeinderat Hans Brändle anschaulich formulierte. Dass diesem Plan der geforderte Abstand zur Pferdehaltung in die Quere kommen könnte, befürchteten mehrere der Kommunalpolitiker. Die Gemeindeverwaltung war deshalb mit dem Landratsamt im Gespräch, wie Tim Bahnmüller vom St. Johanner Hauptamt berichtete.
Geringere Geruchsbelästigung
Nach Aussage der Kreisbehörde sei die Ausweisung eines Dorfgebiets in diesem Bereich trotz der Pferdehaltung möglich. Ein reines Wohngebiet komme an dieser Stelle ohnehin nicht infrage, weil die Tierhaltung in dem seit Jahrzehnten bestehenden Stall ja genehmigt sei. Mehr noch: Pferde seien dabei verträglicher als Schweine oder Kühe, weil die Geruchsbelastung deutlich geringer sei.
Dass trotz der Genehmigung der Pferdehaltung eine Entwicklung in dem Gebiet möglich ist, würde sich Veronika Kraiser vom Landratsamt gern schriftlich geben lassen. »Ich seh’s kritisch«, meinte sie zum Baugesuch. Und Michael Heinz wollte wissen, wie groß die Abstandsflächen zu einer Pferdehaltung im Dorfgebiet sein müssen. »Wir wollen kein zweites Bleichstetten«, gab Upfingens Ortsvorsteher Wolfgang Schiller zu bedenken: Im Nachbarort hatte ein Pferdebetrieb für Konflikte gesorgt. Außerdem fand es Schiller »ganz blöd, etwas genehmigen zu müssen, was bereits ausgeführt ist«. Markus Maibrinks Vorschlag, das Baugesuch mit der Rückmeldung aus dem Landratsamt zurück in den Ortschaftsrat zu verweisen, unterstützte die Mehrheit der Gemeinderäte. (GEA)