MÜNSINGEN/ST. JOHANN/ENGSTINGEN. Insgesamt sechs weitere Projekte auf der Mittleren Alb erhalten einen Zuschuss von insgesamt über 312 000 Euro aus dem europäischen Förderprogramm Leader. Zusätzlich werden fast 82 000 Euro Landesmittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) in die Region investiert.
Neben dem Keltenmuseum in Grabenstetten, dessen Konzeption umfassend modernisiert werden soll, wird in Münsingen ein neues Freizeitangebot gefördert. Der barrierefreie Walderlebnispfad mit Spielelementen und Infotafeln zu Flora und Fauna wird am Beutenlay über eine Länge von gut einem Kilometer errichtet. Bei der Projektumsetzung und Weiterentwicklung werden das Kompetenzteam der Inklusionskonferenz des Landkreises Reutlingen, Selbsthilfeorganisationen und Betroffene einbezogen.
In St. Johann-Lonsingen will der Betreiber eines Bogenfachgeschäfts aus der Umgebung zur Erweiterung seines Betriebs einen Bogenparcours in einem Waldstück errichten. Geplant sind 50 Schießstationen auf drei verschiedenen Parcours: Die Bogenschützen können zwischen 3-D-Zielen sowie Feldscheiben wählen, zudem wird es fünf Scheiben zum Warmschießen und zum Üben für Einsteiger geben. Der Parcours diene als zusätzlicher Geschäftsbaustein zur Sicherung des regionalen Unternehmens und seiner Mitarbeiter, begründete der Leader-Beirat seine Förderzusagen. St. Johann gewinne ein innovatives Freizeitangebot für alle Bevölkerungsschichten hinzu.
Auch ein kommunales Projekt in St. Johann hat es auf die Förderliste geschafft: Im Leitbild der Gemeinde wurde das Ziel entwickelt, in allen Ortsteilen generationenübergreifende, barrierefreie Begegnungsstätten zu schaffen. Die erste davon, ein Platz für alle, wird im Ortsteil Würtingen entstehen. Die Idee dafür wurde gemeinsam von einer Bürgerinitiative, dem Teilnahmebüro und der Gemeindeverwaltung entwickelt und geplant.
Gastronomie und Arbeitsmarkt
Im Gewerbepark Haid bei Engstingen wird der Hydepark, ein Gastronomiebetrieb mit Freizeitanlage, gefördert. Mit der Vorbereitung auf die Betriebsübergabe innerhalb der Familie werden auch neue familienfreundliche Angebote entwickelt, um das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Zu den Modernisierungsmaßnahmen gehören die Neugestaltung der Außenanlagen mit Biergarten und die Errichtung einer Eislauffläche aus Kunststoff sowie der Ausbau des Untergeschosses mit neuem Restaurant. Ein Argument für den Beirat war auch, dass dadurch neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Gefördert wird auch das Projekt Moving Migration: Bis vorerst Juni 2022 wird eine Personalstelle geschaffen, die Arbeitgeber bei der Beschäftigung von Menschen mit Migrationshintergrund wie auch Angestellte mit Migrationshintergrund bei formalen, bürokratischen und interkulturellen Herausforderungen unterstützt. Ziel ist, mehr Menschen mit Migrationshintergrund langfristig in ein Angestelltenverhältnis zu bringen und damit den Bedarf an Arbeitskräften in der Region besser zu decken.
Der nächste Förderaufruf zur Einreichung von Projektanträgen folgt im Herbst dieses Jahres. Ansprechpartner sind die Regionalmanager Elisabeth Markwardt und Hannes Bartholl. (pm)