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So kreativ verabschiedet sich ein Engstinger Lehrer von seinen Zehntklässlern

Drei Jahre war Benjamin Dorner ihr Klassenlehrer. Jetzt haben Zehntklässler der Engstinger Freibühlschule ein Video zum Schulabschluss bekommen, in dem ihr Lehrer Humor, Sportlichkeit und Kreativität beweist. Bei einem BMX-Stunt wird es sogar kurz ziemlich schmerzhaft

ENGSTINGEN. Vom Stunt auf dem BMX-Rad bis zur Garde-Tanzeinlage: Benjamin Dorner war sich für keinen Spaß zu schade, um sich auf eine besondere Weise von seiner Abschlussklasse 10c an der Engstinger Freibühlschule (FBS) zu verabschieden. Der Lehrer hat ein Video gedreht, in dem er die Hobbys seiner Schüler selbst ausprobiert.

»Klar es gab in den letzten drei Jahren auch mal Ärger. Aber wenn ich so zurückblicke, werde ich euch immer in guter Erinnerung behalten.« So beginnt das achtminütige Video, das Dorner als Abschiedsgeschenk für die 10c produziert hat. Dorner, eigentlich Deutsch-, Politik- und Wirtschaftslehrer, hat die Klasse drei Jahre lang als Klassenlehrer betreut. Bei der Abschiedsfeier in der FBS-Sporthalle wurde das Video dann den Schülern und ihren Eltern gezeigt. »Da hat man schon die eine oder andere Träne verdrückt«, sagt Dorner. »Aber auch ziemlich gelacht.« 

Am meisten gelacht haben die Zuschauer wahrscheinlich bei der Sequenz, in der Dorner versucht, mit einem BMX-Rad von einer Tischtennis-Platte zu springen. Ziemlich souverän hüpft er zunächst nur auf dem Hinterrad. »BMX-Fahren war auch meine Jugend«, erklärt er sein sichtbares Talent. Dann versucht der 40-jährige Lehrer mit dem Rad sogar von der Tischtennis-Platte zu springen - was in einem Sturz endet. Er nimmt's mit Humor und lässt die Szene trotzdem im Video: »Ich musste halt einsehen, dass ich auch nicht mehr der Jüngste bin.«

Deutlich weniger Erfahrung hatte er zuvor auf dem Rücken eines Pferdes gesammelt. Aber weil vier Schüler und Schülerinnen seiner 10c nunmal begeisterte Reiter sind, durfte selbstverständlich auch dieses Hobby nicht fehlen. Dorner bat also eine Schülerin aus einer anderen Klasse, die er unterrichtet, um Hilfe - und durfte seine Video-Sequenz dann tatsächlich auf deren Pferd drehen. Für die Reit-Einlage habe er später dann ein bisschen Kritik geerntet, berichtet Dorner: »Die Körperhaltung sei ausbaufähig«, habe es geheißen. Egal, denn probieren geht bekanntlich über studieren.

Eine Woche habe er intensiv am Video gearbeitet und die verschiedenen Szenen gedreht, berichtet der 40-Jährige. Er probierte sich auch im Gardetanz aus, zeigte eine souveräne Fußball-Einlage und zockte ein Videospiel. Außerdem hat Dorner Unmengen an Bild- und Videomaterial ins Video eingebaut: Von jedem Schüler gibt es ein Bild aus der 8. und ein Bild aus der 10. Klasse. Es gibt Aufnahmen von Ausflügen und Exkursionen, sowie ein Klassefoto aus jedem Jahr.  

Dorner, der in Friedrichshafen aufgewachsen ist und jetzt in Sondelfingen lebt, hat schon einmal ein recht aufwendiges Video für eine Klasse produziert. Damals hat er Menschen aus verschiedensten Ländern angeschrieben und sie in ihrer Muttersprache eine Abschiedsbotschaft an die Schüler aufnehmen lassen. Gibt's jetzt für jede Klasse ein Abschiedsvideo? Dorner lacht. »Naja, das will ich nicht versprechen. Man braucht dazu schon eine gute oder lustige Idee.« (GEA)