KREIS REUTLINGEN. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in Baden-Württemberg angekommen: In der vergangenen Woche wurde bei einem im Rhein-Neckar-Kreis erlegten Wildschwein der Erreger nachgewiesen. Weil die Krankheit auch auf Hausschweine übertragbar ist und fast immer tödlich verläuft, ist sie bei Landwirten gefürchtet. Zumal es bislang keine Schutzimpfung gibt. Für Schweinehalter ist der Ausbruch der Seuche deshalb ein existenzbedrohendes Risiko.
Was bedeutet nun der Nachweis im Rhein-Neckar-Kreis für Landwirte in der Region? Zunächst einmal gar nichts, heißt es aus dem Kreisveterinäramt im Landratsamt Reutlingen auf GEA-Anfrage. »Die potenzielle Gefahr ist seit Jahren bekannt«, zitiert Pressesprecherin Katja Walter-Frasch Kreisveterinär Matthias Schäfers. Nun sei sie zwar ein Stück näher gekommen – aber noch nicht nahe genug, um weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Ausweisung von Sicherheitszonen zu rechtfertigen.
Simulation des Ernstfalls
Dass das Virus über kurz oder lang auch hier ausbrechen wird, halten Fachleute für sehr wahrscheinlich. Das Land hat deshalb Notfallpläne entwickelt, die in 15 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg bereits im April vergangenen Jahres Gegenstand einer dreitägigen Tierseuchenübung waren.
Die Handlungskette für den Ernstfall, um das Virus möglichst schnell einzudämmen, simulierten damals Akteure aus den Bereichen Forst, Jagd und dem Landratsamt. Zum Einsatz kamen dabei unter anderem auch speziell ausgebildete Kadaversuchhunde. (ma)