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Schwäbische Kerle im schottischen Wettstreit

Highlandgames vor großem Publikum in Zwiefalten: Vier Mannschaften messen sich in originellen Disziplinen

Kampf ums Gleichgewicht: Neben Kraft ist auch Koordination siegentscheidend.  FOTO: HT
Kampf ums Gleichgewicht: Neben Kraft ist auch Koordination siegentscheidend. FOTO: HT
Kampf ums Gleichgewicht: Neben Kraft ist auch Koordination siegentscheidend. FOTO: HT

ZWIEFALTEN. Im Zusammenhang mit dem 50-jährigen Bestehen des Kolping-Fanfarenzuges organisierte Valentin Ott mit seinem Team die vierten Highland-games in Zwiefalten. Hunderte Zuschauer beobachteten die originellen Spiele, die Ott auf »schwäbische Regeln« abgewandelt hat. Schon bald will er einmal nach Schottland reisen und die dortigen Wettkämpfe und ihre Modalitäten im Detail kennenlernen.

Der Einmarsch aufs Fußballgelände war schon mal eindrucksvoll: voraus zwei Reiterinnen mit wehenden Standarten, danach die Dudelsackmusikanten vom Verein 1. Revolution Pipes & Drums aus Saulgau. Anschließend präsentierten sich die vier Mannschaften mit je fünf Mitspielern in ausgewählten Anzügen, teils mit Rock oder zum Namen passenden T-Shirts. Angetreten sind die Teams Spontaneous Bastard, Die fette Sau, Die Durstigen und Bunker Riedlingen.

Baumstamm-Slalom und Skilauf

Die Spiele begannen mit einem Slalom-Rennen mit einem Baumstamm. Die Teams mussten einen fünf Meter langen Baumstamm in hohem Tempo in einem Parcours vorwärts und rückwärts um Slalomstangen tragen. Für einzelne Berührungen der Stangen gab es Strafzeiten. Beim folgenden Tauziehen ging es nicht nur um Kraftproben, sondern auch um geschickte Rucker, welche die gegnerische Mannschaft ins Straucheln bringen konnten, was in einigen Fällen auch gelang.

Viel Spaß machte der mannschaftliche Skilauf auf dem Rasen. Fünf Personen auf zwei langen Brettern mussten im Gleichschritt eine Strecke bewältigen. Mit lauten »Links-rechts«-Rufen versuchten die Läufer, den Rhythmus zu halten. Dabei heraus kamen so mancher Sturz, viele Ungeschicklichkeiten, aber auch einige Spurts und spannende Kopf-an-Kopf-Rennen. Um Geschicklichkeit ging es in einem Spiel, bei dem zwei Gegner auf einem Rundholz balancierten und sich gegenseitig durch Schläge oder Stöße zu Fall brachten. In unterschiedlichen Techniken versuchten die Kämpfer, den Gegner zum Abwurf zu bringen. Einige geschickte Kombattanten hielten tapfer das Gleichgewicht und brachten ihre Kontrahenten fast zur Verzweiflung.

Nach einer Pause und Stärkung für die Wettkämpfer und Zuschauer folgte eine spannende Disziplin, bei der jeweils fünf schwere Breitreifen über eine vorgegebene Strecke transportiert werden mussten. Die Reifen durften wahlweise getragen oder geworfen, aber nicht gedreht werden.

Siegesfeier mit Dudelsack-Musik

Und dann folgte die Spitzendisziplin, das Baumstammwerfen: Ein Baumstamm von vier Metern Länge und 15 Zentimetern Durchmesser musste so geworfen werden, dass er sich möglichst genau in Vorwärtsbewegung überschlug. Weite und Höhe wurden nicht gewertet, aber ein kompletter Überschlag in eine bestimmte Richtung führte unter lautem Beifall der Zuschauer zu hohen Punktwertungen.

Nach Auswertung aller Disziplinen lag die Mannschaft Die fette Sau mit sagenhaften 940 Punkten ganz klar vor den Durstigen mit 530 Punkten und dem Team Spontaneous Bastard mit 480 Punkten.

Mit dem Ende der Spiele öffnete der Himmel seine Schleusen und machte die meisten Wettkämpfer und Zuschauer nass. Die Organisatoren verlegten die Siegerehrung ins Festzelt, die damit ein unerwartetes Podium bekam: Die Dudelsackmusikanten begleiteten die Mannschaften beim Einmarsch ins Zelt, wo der Fanfarenzug Oberzell die Teams mit schmissigen Weisen empfing. (ht)