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Aktuell Jahresbilanz

Schwäbische Alb Tourismus fordert Öffnungsperspektive

Schwerwiegende Einbußen bei Gästezahlen im Jahr 2020 auch auf der Schwäbischen Alb

Wandergruppe am Müllerfelsen bei Römerstein. FOTO: GEMEINDE RÖMERSTEIN/KIEHL
Wandergruppe am Müllerfelsen bei Römerstein. FOTO: GEMEINDE RÖMERSTEIN/KIEHL
Wandergruppe am Müllerfelsen bei Römerstein. FOTO: GEMEINDE RÖMERSTEIN/KIEHL

MÜNSINGEN. Die Zahlen des Statistischen Landesamtes zu den touristischen Ankünften und Übernachtungen auf der Schwäbischen Alb haben bestätigt, was bereits erwartet wurde: Für das Jahr 2020 sind durch die Auswirkungen der Coronapandemie schwerwiegende Einbußen bei den Gästezahlen zu verzeichnen.

Waren es im Jahr 2019 noch 2,7 Millionen Ankünfte und rund 5,8 Millionen Übernachtungen, sind die Zahlen 2020 um 49,3 Prozent (auf 1,4 Millionen) bei den Ankünften und um 43,1 Prozent (auf 3,3 Millionen) bei den Übernachtungen eingebrochen. Trotz der urlaubstouristisch starken Monate von Juli bis Oktober, dank derer eine positivere Prognose zunächst möglich schien und das Defizit der Übernachtungen zeitweise auf bis zu 35 Prozent gedrückt werden konnte, wird die Schwäbische Alb durch die coronabedingten Einschränkungen und Beherbergungsverbote hart getroffen.

Die Gastgeberinnen und Gastgeber sowie touristische Dienstleister sind durch die Corona-Einschränkungen schwer gebeutelt, wie der Vorsitzende des Wirtschaftsbeirats des Schwäbische Alb Tourismus (SAT) und Inhaber des Hotels Schloss Weitenburg in Starzach, Max-Richard Freiherr von Rassler, nachdrücklich betont: »Die Situation ist dramatisch. Viele Betriebe sind längst an ihre Grenzen geraten und haben aufgegeben. Viele weitere kämpfen ums Überleben. Eine verlässliche Öffnungsperspektive für den heimischen Tourismus ist dringend erforderlich. Zudem ist es desillusionierend, wenn Osterurlaub auf Mallorca ermöglicht wird, während zugleich in ganz Deutschland sämtliche touristische Angebote geschlossen sind.«

Auch der SAT-Vorsitzende und Münsinger Bürgermeister Mike Münzing appelliert dafür, die Branche nicht weiterhin als Pandemie-Bekämpfungsinstrument Nummer eins anzusehen: »Der Tourismus lag bereits im Frühjahr 2020 mehrere Wochen darnieder und ist nun seit November – also seit bald fünf Monaten – zum Stillstand gezwungen.« Die Lastenverteilung in der Pandemiebekämpfung sei somit sehr ungleich verteilt, so Münzing. »Der Tourismus hat zur Bewältigung dieser Mammutaufgabe, die ja eine gesamtgesellschaftliche ist, über die Maßen viel beigetragen. Betrachtet man den Misserfolg des Teil-Lockdowns im November 2020, ist zudem fraglich, ob die starke Fokussierung auf unsere Branche epidemiologisch sinnvoll ist. Offensichtlich wurden seinerzeit viele Kontakte, die zu Ansteckungen führten, übersehen.«

Akteure äußern sich

Um die Dringlichkeit von Öffnungsperspektiven für den Tourismus weiter zu betonen, schließt sich der SAT der vom Deutschen Tourismusverband und anderen Branchenverbänden initiierten Social-Media-Kampagne #PerspektiveJetzt an. Im Laufe der kommenden Tage werden auf der Facebookseite des SAT immer wieder Statements und Positionen von touristischen Akteuren von der Schwäbischen Alb, die ihre Situation schildern, zu lesen sein. (fm)