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Aktuell Luftverkehr

Rettungseinsätze mit dem Hubschrauber ab Aichelau

Pfronstetter Gemeinderat unterstützt mehr Spielraum für den Hubschrauberlandeplatz der Paravan GmbH

In Aichelau könnten künftig Rettungshubschrauber landen.  FOTO: MURAT/DPA
In Aichelau könnten künftig Rettungshubschrauber landen. FOTO: MURAT/DPA
In Aichelau könnten künftig Rettungshubschrauber landen. FOTO: MURAT/DPA

PFRONSTETTEN. Die Paravan GmbH im Pfronstetter Teilort Aichelau hat beim Regierungspräsidium Stuttgart die Genehmigung für einen regulären Boden-Hubschrauberlandeplatz für Firmen- und Privatzwecke und bei Bedarf auch für Rettungszwecke beantragt (der GEA berichtete). Von der Genehmigung verspricht sich das Unternehmen mehr Rechtssicherheit.

Luftverkehr gehört dazu, Bürgermeister Reinhold Teufel rechnet in der Zukunft mit mehr Starts und Landungen, allerdings in einer absehbaren Größenordnung. Ein positives Lärmgutachten liegt vor, außerdem sei mit Paravan vereinbart, dass die Einflugschneise südlich weg von der Ortsbebauung verläuft.

Global Player Paravan

In der Genehmigung wird die Zahl der Flugbewegungen auf insgesamt 500 begrenzt. »Klingt nach einer stolzen Zahl«, meinte Gemeinderat Josef Heinzelmann. Das wären ein Start und eine Landung pro Arbeitstag, relativierte Bürgermeister Teufel. Firmenchef Roland Arnold rechnete auch nicht mit damit, das Kontingent voll auszuschöpfen. Und bisher seien kaum Beschwerden wegen Fluglärms zum Rathaus vorgedrungen.

Paravan ist auf zwei Schwerpunktgeschäftsfeldern unterwegs: dem Bau von Fahrzeugen, die Menschen mit Einschränkungen das selbstständige Fahren ermöglichen. Und seit der Gründung des Joint Ventures Schaeffler Paravan Technologie mit dem Automobilzulieferer Schaeffler auf dem Zukunftsmarkt Autonomes Fahren. Der Bereich wächst, für die Drive-by-wire-Technologie werden aktuelle Arbeitsplätze in der Forschung und Entwicklung geschaffen. »Die hätten auch nach Herzogenaurach (dem Schaeffler-Sitz) gehen können«, glaubt Teufel. Internationale Kundschaft, eine enge Zusammenarbeit mit einem Weltkonzern und das weit weg vom nächsten Autobahnanschluss: Die Gemeindeverwaltung sieht die Notwendigkeit, Paravan bei der Infrastruktur zu unterstützen. Und dann hofft Teufel auf Lufttaxis mit Elektroantrieb in nicht allzu ferner Zukunft – »dann hört man gar nichts mehr«.

Und dann ist da die Möglichkeit, für Rettungshubschrauber eine Landemöglichkeit auch bei schlechter Witterung und bei Nacht zu schaffen. In der Region klafft eine Lücke im Rettungsflugnetz, ein fester Hafen für einen Rettungshubschrauber ist seit Längerem im Gespräch. Als mögliche Standorte werden das Industriegebiet Engstingen-Haid genannt oder Burladingen.

Lücke im Rettungsnetz

Wo auch immer ein »Christoph« seine Heimat bekommen wird oder auch nicht – es werden mit Sicherheit noch einige Jahre ins Land gehen. Ein nachtflugtauglicher Landeplatz in Aichelau könne »lebensrettend« sein, warb der Bürgermeister für einen Stützpunkt für Rettungsdienste, Polizei und Katastrophenschutz. Weil auch keine Belästigung durch Lichtemissionen droht – die Landescheinwerfer leuchten nach oben, so Teufel –, hatte der Gemeinderat keine Einwendungen gegen Aichelaus »Startbahn Süd«. (wu)