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Pfronstetter Rat noch unentschieden: Fotovoltaik oder Windkraft?

Die Voruntersuchungen für mögliche Windkraft-Anlagen bei Trochtelfingen (hier ein Bild aus dem Schwarzwald) laufen noch. Weil je
Ein Windrad steht in der Landschaft. Foto: HAID/DPA
Ein Windrad steht in der Landschaft.
Foto: HAID/DPA

PFRONSTETTEN. Dass der Ausbau der Erzeugung erneuerbarer Energien auch vor Ort sinnvoll und notwendig ist, wurde in der jüngsten Sitzung des Pfronstetter Gemeinderats nicht in Abrede gestellt. Bei der Frage, ob kommunale Flächen für Windenergie- oder Freiflächen-Fotovoltaik-Anlagen zur Verfügung gestellt werden könnten, konnte sich der Gemeinderat aber noch nicht zu einer Entscheidung durchringen.

Durch die Verpachtung von Flächen könnte die Gemeinde erhebliche Einnahmen generieren. Sie könne es sich auf lange Sicht nicht leisten, auf eine gesicherte jährliche Einnahme in der Größenordnung von 100 000 Euro zu verzichten, erklärte Bürgermeister Reinhold Teufel. Durch Beteiligungsmodelle könnte auch die Bürgerschaft finanziell profitieren.

Gegen Bürgerentscheid

Finanzen, Flächenverbrauch, Wegfall landwirtschaftlich genutzter Flächen und Akzeptanz der Bürger – die Diskussion im Gemeinderat beleuchtete die Vielfalt der zu berücksichtigenden Aspekte. Es sei absehbar ist, dass die vom Land eingesetzte Task-Force zur Ermittlung geeigneter Staatswaldflächen früher oder später auch auf den Tigerfelder Hart stoßen werde. Und wenn dort ohnehin Windenergieanlagen errichtet würden, wäre es zielführend, auch zwei oder drei Anlagen auf Gemeindegrund aufzustellen und im Gegenzug auf die Bereitstellung von Flächen für Fotovoltaik-Freiflächenanlagen zu verzichten, meinte Teufel. Allerdings rechnet er mit politischen Schwierigkeiten. In Pfronstetten hatte sich beim letzten Versuch, Windkraftanlagen zu bauen, heftiger Widerstand geregt. Nicht viel hält der Bürgermeister von einem Bürgerentscheid, weil dieser zu einer Spaltung der Bevölkerung führen könnte. Deshalb soll der Gemeinderat entscheiden.

Entscheidung im Februar

In der Diskussion zeichnete sich ab, dass es der geringere Eingriff sein könnte, neben möglichen Windenergieanlagen auf Staatswaldflächen ein bis zwei weitere Standorte auf Gemeindegrund vorzusehen: Es wäre lediglich eine erweiterte Inanspruchnahme an ohnehin belasteter Stelle. Zudem wäre der Flächenverbrauch deutlich geringer als bei Freiflächen-Fotovoltaikanlagen mit gleicher Leistung, was den Interessen der Landwirtschaft entgegen kommen würde.

Die Mitglieder des Gemeinderats haben jetzt die Möglichkeit, sich eingehend mit dieser Frage zu beschäftigen und sich mit den Bürgern auszutauschen. Spätestens in der Februar-Sitzung sollte die Entscheidung fallen, mahnte Teufel – auch weil Neuverpachtungen landwirtschaftlicher Flächen anstehen. (eg/wu)