PFRONSTETTEN. Der Pfronstetter Haushaltsplan 2022 sieht Investitionen in Höhe von 8,6 Millionen Euro vor, im Finanzhaushalt rechnet die Verwaltung mit einem Zahlungsmittelüberschuss von rund 400 000 Euro, und auch im Ergebnishaushalt steht mit rund 161 000 Euro ein positives Ergebnis im Plan.
Miriam Fischer als stellvertretende Leiterin der Haupt- und Finanzverwaltung hatte in diesem Jahr – bedingt durch den Ausfall von Kämmerer Tim Scheible – die Hauptlast bei der Erstellung des Planwerks zu tragen. Sie konnte dem Gemeinderat überwiegend gute Nachrichten überbringen.
Neue Baugebiete
Die Steuereinnahmen steigen. Die Gewerbesteuer soll 2,2 Millionen Euro in die Kassen der Gemeinde spülen, ein überdurchschnittliches Ergebnis. Die Steuerhebesätze können daher unverändert bleiben. Die Grundsteuereinnahmen bleiben mit 221 000 Euro im Wesentlichen stabil, mit Blick auf die vergangenen 20 Jahre ist aber eine deutliche Steigerung zu verzeichnen, hier machen sich die zahlreichen Neubauten bemerkbar.
Rund 861 000 Euro werden als Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer erwartet, rund 231 000 Euro als Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer. Zudem wird mit Schlüsselzuweisungen vom Land rund 111 000 Euro gerechnet.
Bei den geplanten Investitionen in Höhe von 8,6 Millionen Euro stechen die Schlussfinanzierung des Bauhof-Neubaus sowie der in Kürze startende Neubau des Dorfgemeinschaftshauses in Aichelau und der Umbau des Saals im ehemaligen Gasthaus Rose in Pfronstetten zum Bürgersaal hervor.
Investiert wird auch in Baugebiete: Der Hans-Kürner-Weg in Pfronstetten und der Panoramaweg in Tigerfeld erhalten den Endausbau. Ebenso der Drosselweg in Aichstetten, der um vier Bauplätze erweitert wird. Neue Bauflächen sollen in Huldstetten (Erschließung läuft), Aichelau und Pfronstetten geschaffen werden. Die Bagger werden hier aber erst im kommenden Jahr anrücken.
Das für Pfronstetten geplante Nahwärmenetz steht nicht nur mit den Baukosten im Plan, sondern auch mit den Kosten für den Anschluss der öffentlichen Gebäude und für den notwendigen Umbau der Heizungsanlagen in den Gebäuden. Parallel soll zudem ein Leerrohrnetz für Glasfaser-Hausanschlussleitungen mitverlegt werden.
Gut 600 000 Euro werden in die Grundschule investiert. Dort wird der Brandschutz ertüchtigt, ein barrierefreier Zugang geschaffen und eine Lüftungsanlage eingebaut. Rund 326 000 Euro erhält die Gemeinde für diese Maßnahme an Zuschüssen. Auch der von vielen Kindern und ihren Eltern ersehnte Spielplatz im Bereich Lindenstraße in Pfronstetten ist berücksichtigt. Berücksichtigt wird zudem die stetige Erneuerung der Stationen des Phänopfads.
Geld für die Grundschule
Um die Investitionen zu stemmen, wird ein Gutteil der Rücklagen aus dem Gewerbesteuer-Rekordjahr 2018 genutzt. Zusätzlich hat der Gemeinderat einen Kreditrahmen in Höhe von 1,15 Millionen Euro genehmigt.
Bürgermeister Reinhold Teufel bezeichnete den Haushaltsentwurf als ausgewogen: Maßnahmen wie das Nahwärmenetz und die Investitionen in Wasser und Abwasser belasten den Ergebnishaushalt der Gemeinde langfristig nicht, da den Aufwendungen kostendeckende Gebühreneinnahmen gegenüberstehen. Und auch die Investitionen in neues Bauland refinanzieren sich.
Der Ausbau der Breitbandversorgung wird zwar erst langfristig zu Erträgen für die Gemeinde führen, aber die Bedeutung leistungsfähiger Internetanschlüsse habe sich in Pandemie-Zeiten mehr als deutlich gezeigt, meinte Teufel.
Gemeinbedarfseinrichtungen wie das Dorfgemeinschaftshaus in Aichelau und der Bürgersaal in der Rose würden sich dagegen nie »rentieren«, die Einnahmen würden immer deutlich hinter dem zurückbleiben. Aus diesem Grund sei es umso wichtiger, dass sich die Gemeinde um zusätzliche und stetig fließende Einnahmen wie jene aus der Erzeugung erneuerbarer Energien bemühe, so Teufel. Der Gemeinderat verabschiedete den Haushaltsentwurf einstimmig. (eg)