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Mildester Februar auf der Alb seit 54 Jahren

Jahrhundertrekordnässe, Orkan Sabine, Frühling im Spätwinter: So beschreibt Roland Hummel den Februar

Der Winter 2020 – im Gegensatz zum vergangenen Jahr ist von Schnee auch bei Gomadingen bisher keine Spur. FOTO: PULVERMÜLLER
Der Winter 2020 – im Gegensatz zu anderen Jahren war vom Schnee auch bei Gomadingen nicht oft etwas zu sehen. FOTO: PULVERMÜLLER
Der Winter 2020 – im Gegensatz zu anderen Jahren war vom Schnee auch bei Gomadingen nicht oft etwas zu sehen. FOTO: PULVERMÜLLER

ENGSTINGEN. Der letzte meteorologische Wintermonat wies einige klimatologische Besonderheiten auf. Ursache war eine stark ausgeprägte Frontalzone, die vom Nordatlantik ganz Mitteleuropa erfasste und weit ostwärts bis nach Russland verlief. Es wurden in rascher Folge fast durchweg milde Meeresluftmassen in unsere Region geführt.

Insgesamt waren es stattliche 15 Tiefs, von denen die meisten reichliche Niederschläge und viel Wind dabei hatten. Das Orkantief Sabine kam mit Spitzenböen von 110 bis 120 Stundenkilometern herangebraust. Die anderen Tiefs hatten zumeist Windböen von 70 bis 80 Stundenkilometern. In den Wäldern gab es einige Schäden durch gefällte Bäume. Schnee und Kälte blieb nur eine Statistenrolle.

Der Monat startete mit Starkregenfällen. Nach vier Tagen wurden bereits stattliche 89 Millimeter gemessen, in einem normalen Februar fallen 57 Millimeter. Vom 9. Februar bis zum Monatsende war es weiterhin sehr wechselhaft. Erst gegen Monatsende hin fielen die Niederschläge wieder als Schnee, und es bildete sich für kurze Zeit eine Schneedecke von fünf bis zwölf Zentimetern. Ansonsten war der Monat frühlingshaft. Wie schon den ganzen Winter über gab es keinen Tag mit Dauerfrost. Hingegen kletterten die Temperaturen an 13 Tagen über die Zehn-Grad-Marke. Wärmster Februartag war der 22. mit 15,1 Grad Celsius. Die Krokusblüte begann drei Wochen früher als normal. Mit einer mittleren Temperatur von 3,9 Grad war der Februar um 4,9 Grad wärmer als üblich. Auf der Mittleren Alb war es letztmals 1966 noch etwas wärmer. Die Spätwintersonne brachte es auf 105 Stunden (normal 68). Die Niederschlagsmenge von 189 Millimetern bedeutete einen Jahrhundertrekord für die Mittlere Alb. Im nassen Februar 1970 wurden an Stationen bis zu 186 Millimeter registriert.

Insgesamt war der meteorologische Winter (Dezember bis Februar) sehr mild. Die Mitteltemperatur lag bei 2,4 Grad. In den letzten 100 Jahren war es auf der Mittleren Alb nur 2005/06 mit 2,6 Grad etwas wärmer. Die Sonne schien 297 Stunden (normal 148), es fielen 281 Millimeter Niederschlag (normal 179) bei 23 Schneetagen (normal 60). (GEA)