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Mehr Züge durch Trochtelfingen: Bauliche Veränderungen

2019 sollen mehr Züge durch Trochtelfingen fahren. Über nötige Umbauten wurden Anwohner informiert

Foto: dpa
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TROCHTELFINGEN. Ab Jahresmitte 2019 wird es auf der Strecke zwischen Engstingen und Gammertingen wieder einen regulären Zugverkehr geben. Vor allem, aber eben nicht nur für Schüler, wie Trochtelfingens Bürgermeister Christoph Niesler eventuelle Irritationen ausräumt: Natürlich kann jeder – ob auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen – ein Ticket lösen und einsteigen.

Die Bahnsteige, die für den bisherigen Freizeit- und Wochenendverkehr noch ausreichend waren, müssen für den Betrieb – geplant sind derzeit sieben Zugpaare an jedem Wochentag und dementsprechend viele Passagiere – modernisiert werden. Das ist je nach Haltepunkt mal mit mehr, mal mit weniger Aufwand verbunden. Wie der Neubau einer Haltestelle fürs Schulzentrum in Engstingen gehört der Bahnhof in Trochtelfingen zu den größten Projekten, die sich im Zuge der Reaktivierung auftun. Deshalb hatten die SWEG Schienenwege GmbH, zu der die einstige Hohenzollerische Landesbahn inzwischen gehört, als Infrastrukturbetreiberin und die Stadt Trochtelfingen nun – wie auch die Nachbarn in Engstingen – Anwohner und Bürger zu einem Info-Abend mit Raum für Fragen eingeladen.

Bahnhof ist und bleibt bewohnt

Der alte Bahnsteig in Trochtelfingen muss verlegt und neu gebaut werden, damit er heutigen Standards entspricht: 60 Meter lang und 2,50 Meter breit, mit Asphaltbelag und Sicherheitsmarkierungen versehen und über eine Rampe barrierefrei erreichbar. Was nach Abzug von Fördergeldern vom Land noch übrig bleibt, teilt sich die SWEG mit den beteiligten Kommunen: Die Stadt Trochtelfingen muss für den Haltepunkt in Trochtelfingen rund 140 000 Euro netto in ihrem Haushalt verbuchen.

Der eigentliche Bahnhof, das historische Gebäude also, ist längst keiner mehr, sondern an einen privaten Eigentümer verkauft und bewohnt. Letzterer steht dem Projekt aufgeschlossen gegenüber und kann mit zwei unmittelbaren Folgen der Reaktivierung des Schienenverkehrs leben: Vor seiner Haustüre wird er nächsten Sommer nicht nur sechs Wochen lang eine Baustelle, sondern anschließend auch den üblichen Haltestellenbetrieb in nächster Nähe haben. Dem von allen Anwohnern am meisten betroffenen Bahnhofs-Eigentümer sicherte SWEG-Projektleiter Markus Remmel intensiven Kontakt und Gespräche zu, um Konflikte schon im Vorfeld auszuräumen.

Querungshilfe zur Neckarhalde

Etwaige Beeinträchtigungen wurden beim Bürger-Info-Termin thematisiert: Der Bahnhalt soll kein (Jugend-)Treffpunkt für heimliche Aktivitäten werden, darin waren sich alle Beteiligten einig. Dass das angrenzende, derzeit noch brach liegende Areal bebaut wird, belebt die Bahnhofsumgebung automatisch und lässt »dunkle Ecken« verschwinden. Auch das Wartehäuschen wird kein besonders attraktives Versteck sein: Die SWEG hat aus der Vergangenheit gelernt und massivere Bauten längst durch ein Standardmodell aus Glas und Stahl ersetzt. Es erfüllt seinen Zweck, die Wartenden vor Wind und Wetter zu schützen – und es ist von allen Seiten einsehbar.

Dass der Wartebereich laufend gepflegt wird, war den rund 20 Besuchern ebenso ein Anliegen wie die Instandsetzung des Bahnübergangs am Bräuhaus: Den überqueren Fahrzeuge derzeit mit lautem Gerumpel – was bei zunehmendem Anfahrtsverkehr in Richtung Bahnhof zum echten Problem werden könnte. Die Parkplatz-Frage konnte Bürgermeister Niesler positiv beantworten, daran werde im Zuge der Bebauung des angrenzenden Geländes gedacht. Einer Anregung, die bereits aus den Reihen des Gemeinderats kam, verliehen die Bürger Nachdruck: Richtung Neckarhalde muss es eine Querungshilfe geben – so sieht es auch die SWEG, die den kurzen Fußweg vom Städtle zum Bahnhof in ihre Planungen einarbeitet. (ma)