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Aktuell Zeitgeschichte

Mauerfall-Feier in Zwiefalten: Was getrennt war, gehört zusammen

Gäste aus Sachsen und Thüringen kommen zur Mauerfall-Feier am 9. November nach Zwiefalten

Das Denkmal auf dem der Gemeindepartnerschaft mit La Tessoualle/ Frankreich und dem Gedanken eines vereinigten Europas gewidmete
Das Denkmal auf dem der Gemeindepartnerschaft mit La Tessoualle/ Frankreich und dem Gedanken eines vereinigten Europas gewidmeten Platz besteht aus zwei auseinanderragenden Betonstelen. Foto: Riedlinger
Das Denkmal auf dem der Gemeindepartnerschaft mit La Tessoualle/ Frankreich und dem Gedanken eines vereinigten Europas gewidmeten Platz besteht aus zwei auseinanderragenden Betonstelen. Foto: Riedlinger

ZWIEFALTEN. Zehn Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 wurde im La Tessoualler Park in Zwiefalten vom Geschichtsverein ein Denkmal für die deutsche Einheit errichtet. Nachdem sich der Mauerfall zum dreißigsten Mal jährt, haben der Geschichtsverein, die bürgerliche Gemeinde und die beiden Kirchengemeinden Freunde aus dem thüringischen Brünn und sächsischen Ohorn eingeladen.

Symbol für Verbindung

Das Denkmal auf dem der Gemeindepartnerschaft mit La Tessoualle/Frankreich und dem Gedanken eines vereinigten Europas gewidmeten Platz besteht aus zwei auseinanderragenden Betonstelen, die durch einen Stahlring miteinander verbunden sind und die die Zusammengehörigkeit der über vierzig Jahre getrennten deutschen Nation symbolisieren. Der Denkmal-Initiative des Geschichtsvereins lag eine Idee von Dr. Werner Andreas aus Zwiefalten zugrunde, die die Steinbildhauer Herbert Leichtle und Ferdinand Seitz umsetzten.

Das Zwiefalter Denkmal ist in der Buchveröffentlichung Orte des Erinnerns (Hrsg. Anna Kaminsky, 2016, CH. Links Verlag) als eines der wenigen Denkmale in Deutschland genannt, die an den Fall der Mauer erinnern. Warum gerade in Zwiefalten? Die Beziehungen zu der thüringischen evangelischen Kirchengemeinde Brünn entstanden bereits in der »Vorwendezeit«, die kommunale Verbindung zur Gemeinde Ohorn bestehen seit 1991 aufgrund persönlicher aus der Vorwendezeit herrührender Kontakte des damaligen Bürgermeisters H.-J. Riedlinger. Diese Verbindung zu den Gemeinden in den neuen Bundesländern wurde seither durch zahlreiche Begegnungen mit Leben erfüllt.

Bei der Feier zur Denkmal-Errichtung im November 1999 und am Treffen zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung im November 2010 waren unter anderem Delegationen aus Ohorn mit den Bürgermeistern Dr. Peter Kleinwächter und Frank Jäger sowie das Ehepaar Ursula Nollau und Pfarrer Christoph Nollau anwesend. Nun gibt es ein erneutes Wiedersehen mit dem Ehepaar Nollau. Ursula Nollau fertigte den Entwurf des Denkmals und Pfarrer Nollau war bis 2005 in Zwiefalten und Hayingen als Seelsorger tätig.

Im Rahmen des Besuchs aus Sachsen und Thüringen findet am Samstag, 9. November, um 15 Uhr am Denkmal eine Gedenk- und Feierstunde statt; danach um 19.30 Uhr laden die Veranstalter zu einem Gedankenaustausch und zu Gesprächen zum Thema »Unser Land – 30 Jahre nach dem Fall der Mauer – Gespräche und über die damaligen Vorgänge, die Zeit danach und zum heutigen Miteinander der Menschen in den neuen und alten Bundesländern« mit anschließendem gemütlichen Beisammensein im kleinen Saal des Konventbaues ein. Der Zwiefalter Flötenkreis umrahmt den Abend musikalisch. Interessierte sind willkommen.

Die evangelische Kirchengemeinde lädt zu weiteren Begegnungen mit den Gästen am Wochenende ein. (em)