MÜNSINGEN. Die Stadt Münsingen nennt elf Kindertageseinrichtungen ihr Eigen, weitere elf befinden sich in anderer Trägerschaft. Sie alle sollen am tatsächlichen Bedarf ausgerichtet sein und werden jedes Jahr erneut auf den Prüfstand gestellt. So wird im Bereich der über Dreijährigen in der Kernstadt für das Jahr 2025/2026 mit einer entspannten Betreuungslage gerechnet, Maßnahmen müssen hier keine ergriffen werden. Dennoch, so räumt Rebecca Hummel, Leiterin des Bildungs-, Sozial- und Ordnungsamtes, ein, stehen im Wald- und Bauernhofkindergarten Kinder nach wie vor auf der Warteliste. Dies lasse sich aufgrund des besonderen Betreuungsangebotes nachvollziehen.
Das Kinderhaus »Bäumchen« in Auingen ist mit insgesamt 75 Betreuungsplätzen für Kinder aus Auingen, Böttingen und Magolsheim gut aufgestellt. Dem Bedarf kann – auch dank der Erweiterung – prognostisch entsprochen werden. In Rietheim soll der bisherige Kindergarten durch den Neubau eines zweigruppigen Kindergartens mit insgesamt 50 Plätzen in der Betreuungsform mit verlängerten Öffnungszeiten im nächsten Jahr ersetzt werden. Bis zur Fertigstellung kann dem Bedarf durch andere Einrichtungen – etwa in der Kernstadt – entsprochen werden.
Unterschiedliche Auslastung der Kindergärten
Die Erweiterung des Kindergartens in Dottingen hat laut Bürgermeister Mike Münzing nur kurzzeitig Entspannung gebracht. »Deshalb müssen wir noch eine zusätzliche Einheit formulieren«, sagt er. Und das soll relativ rasch durch die Einrichtung eines Naturkindergartens bereits bis voraussichtlich Januar erfolgen. Geplant ist die Unterbringung einer altersgemischten Gruppe für fünf Kinder unter drei Jahren und zehn Kinder über drei Jahren. Entsprechendes Personal stehe bereits in den Startlöchern, auch eine Schutzunterkunft sei bereits in Auftrag gegeben worden. »Als wir die Erweiterung des Kindergartens in Dottingen vor vier Jahren beschlossen haben, war nicht klar, dass die Zahl der Kinder so schnell wächst. Allein im Dezember sind in Dottingen 12 Kinder geboren worden«, so Münzing.
Als gut wird dagegen die Betreuungslage im Lautertal und in Bremelau – zumindest im Bereich der über Dreijährigen – bezeichnet. Durch die Entspannung entstehen Kapazitäten, so Rebecca Hummel, die in die Inklusion fließen sollen. Von Entspannung kann bei der Betreuung von unter Dreijährigen dagegen keine Rede sein. In der Kernstadt kann der Bedarf nicht abgedeckt werden. Auch an anderen Standorten verschärft sich die Situation. Erleichterung erhofft man sich bei der Stadt vom Umbau des Lehrschwimmbeckens im Bildungszentrum im Lautertal, der zwischenzeitlich begonnen hat. Eine Krippengruppe mit zehn Kindern findet hier Platz. Sollte dennoch weiterhin Bedarf bestehen, ist laut Rebecca Hummel zu prüfen, ob altersgemischte Angebote im Kindergarten Bremelau möglich sind. Insgesamt ist »ein bedarfsgerechter Ausbau ebenso notwendig wie die Bereitschaft der Eltern, Betreuungsangebote in anderen Sozialräumen zu nutzen«, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. (GEA)

