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Keine bösen Überraschungen in Gomadingen

Der erste Doppik-Haushalt der Lautertalgemeinde weist ein positives Ergebnis aus.

Bürgermeister Klemens Betz führt die Gäste durch das Sternberghallenbad in Gomadingen. FOTO: LEIPPERT
Das Sternberghallenbad in Gomadingen. FOTO: LEIPPERT
Das Sternberghallenbad in Gomadingen. FOTO: LEIPPERT

GOMADINGEN. »Spare in der Zeit, dann hast du in der Not«, legte Bürgermeister Klemens Betz den neuen Gemeinderäten ans Herz. Er sieht die Hauptaufgaben in der kommenden Legislaturperiode im Erhalt der Infrastruktur. Den Schuldenstand – zur Zeit beläuft er sich auf exakt Null Euro – will er niedrig halten, damit die Gemeinde mit weniger kräftig sprudelnden Steuerzuweisungsquellen handlungsfähig bleibt.

Dabei sieht der Haushaltsplan 2019, den der Bürgermeister jetzt dem Rat zum Beschluss vorlegte, nicht schlecht aus. Der Plan geht von einem ordentlichen Ergebnis von 292 800 Euro aus, der Finanzierungsmittelüberschuss soll sich auf 452 100 Euro belaufen.

Der Plan für das laufende Jahr ist der erste der in Gomadingen nach den Regeln der Doppik (Doppelte Buchführung in Kommunen) erstellt wurde. Zum ersten Mal mussten Abschreibungen in die Rechnung aufgenommen werden, der Wertverlust der Vermögensgegenstände der Kommune wird jetzt als Aufwand ausgewiesen und schmälert so das Ergebnis. Das habe ihm schlaflose Nächte bereitet, sagte Betz, andere Gemeinden hätten da unangenehme Überraschungen erlebt. Er sorgte sich zu Unrecht, trotz der kalkulierten 434 000 Euro blieb die Ergebnisrechnung im Plus.

Steuereinnahmen sprudeln

Für 2019 empfahl Betz eine »kleine Investitionspause«. 571 000 Euro sollen insgesamt ausgegeben werden, die Außenanlagen um die Mühle machen mit 230 000 Euro den größten Brocken in der Investitionsübersicht aus. 39 500 Euro werden für die Sanierung des Backhauses in Steingebronn veranschlagt, 35 000 Euro fließen in den FTTB-Ausbau in Offenhausen, 15 000 Euro stehen dem Bauhof zur Verfügung, der Rest verteilt sich auf Beträge unter 10 000 Euro.

Die Einnahmen sprudeln zur Zeit reichlich, der allgemein guten Konjunktur geschuldet, erläuterte Betz. 3,5 Millionen Euro werden in diesem Jahr aus Schlüsselzuweisungen und Steuern erwartet, etwa 350 000 Euro mehr als im abgeschlossenen Jahr 2017, 2018 werden die Einnahmen wohl auf dem Niveau des Planansatzes 2019 liegen.

Bürgermeister Klemens Betz rief in Erinnerung, dass solche Zahlen nicht garantiert seien. 2010, dem Jahr in der die Wirtschaftskrise 2008/09 ihre Spuren in den Kommunalhaushalten hinterließ, lagen diese Posten in Summe bei knapp 2,2 Millionen Euro. Insgesamt weist die Gemeinde Gomadingen 5,2 Millionen Euro an Erträgen aus.

Dem stehen Aufwendungen von 4,9 Millionen Euro entgegen. 1,8 Millionen Euro gehen als Umlagen an Land und Kreis, 1,5 kostet das Personal. Als Beispiele für »Produkte«, so werden die Leistungen der Kommune in der Doppik genannt, nannte Betz die Kinderbetreuung mit 241 000 Euro, die Sternbergschule mit 110 000 Euro und die Sternberghalle mit 49 400 Euro. Die Poststelle nebst Tourismusbüro kostet immerhin 58 400 Euro, hier würden auch Leistungen für die umliegenden Gemeinden erbracht, ordnete Betz den stolzen Betrag ein.

Claudia Ostertag und Michel Simmendinger sahen den Haushaltsplan als ausgeglichen. Beide sprachen dem Bürgermeister ihren Dank aus, den Doppik-Umstieg ohne Kämmerin im Wahljahr 2019 praktisch im Alleingang gestemmt zu haben. Der Gemeinderat stimmte dem Haushaltsplan zu. (wu)