MÜNSINGEN. Reisen, ferne Länder und fremde Menschen kennenlernen, bedeutet größtmögliche Freiheit – und ist damit ein deutlicher Kontrast zu dem, was Menschen hinter Gefängnismauern erwartet. Münsingens ehemaliges Stadtgefängnis in der Hinteren Gasse 8, ist längst ein »freier« Ort. Auch wenn sich die sechs Zellen mit den vergitterten winzigen Oberlichtern und den schweren Eichentüren noch immer im Originalzustand befinden – gerade das macht ihren Reiz aus.
Eingefangene Augenblicke ist eine Foto-Ausstellung überschrieben, die Carsten und Nina Speidel als neue Eigentümer des Münsinger Knasts samt dazugehörigem Dienstwohnungsgebäude der damaligen Aufsehen jetzt übers Wochenende möglich machen. Womit nicht nur ein besonderer Kunst-Genuss geboten wird in den finsteren und klammen Räumen, sondern auch ein Blick hinein in ein Gebäude, das zu früheren Zeiten wohl kein Münsinger gerne betreten hat.
In seinem Bekanntenkreis hat der Münsinger Carsten Speidel ein paar Leute daraufhin angesprochen, von denen er weiß: »die haben ein Händchen fürs Fotografieren und den entsprechenden Blick auf Dinge, die anderen oft entgehen«. Zu sehen ist die Ausstellung, die Nina Speidel musikalisch begleitet, bei freiem Eintritt morgen, Samstag, sowie am Sonntag, 1. Juli, von 11 bis 16 Uhr. (oel)